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Gemälde der Badenden von Otto Mueller

Ausstellungsvorschau 2024

Ausstellungsvorschau 2024

Cremer-Preis 2024: Ali Eslami. Line of Sight


14.6.2024 bis 8.12.2024

Anlässlich des Cremer-Preises 2024 zeigt das LWL-Museum für Kunst und Kultur zwei aktuelle Videoarbeiten des Preisträgers Ali Eslami (*1991). Seine Werke basieren vorwiegend auf digitalen Darstellungsformen wie Virtual Reality oder 3D-Animationen. Die beiden gezeigten Werke reflektieren digitale Technologien und die eigenen interaktiven Erfahrungen des Künstlers damit im Medium Film. Bei Eslami ist immer ein Computer im Spiel: Seine Bildsprache ist geprägt von seiner Begeisterung für die Gaming- und Internetkultur, sowie einer Begeisterung für Kybernetik, Berechnungen und Spiel-Engines. Das Potenzial digitaler Werkzeuge als auch die Beschränkungen dieser Ressourcen zeigen sich, wenn Eslami seine Bildräume für die Betrachter:innen öffnet: Gesprochene Worte, Code-Poesie und ASCII-Kunst kombiniert er mit der Ästhetik und Dramaturgie von Videospielen. Immer wieder kreist der Künstler um die Frage, wie virtuelle Welten in Zukunft aussehen müssten, wenn Menschen in ihnen leben würden. Auch im digitalen Raum stößt Eslami an Grenzen und überwindet diese gezielt mit der Verschmelzung von Technologie und Sprache. Im Werk von Ali Eslami sind zeitliche und räumliche Untersuchungen von Erinnerung, menschlicher Kognition und Emotion zentral. Immer wieder taucht das Archiv als Ort der Vergangenheit und Zukunft auf. Eslami erfindet neue Lokalitäten und Räume in der digitalen Sphäre und findet sich so in der Welt zurecht. Es ist ein Prozess mit offenem Ergebnis.

Cremer-Preisträger Ali Eslami für das LWL-Museum für Kunst und Kultur

RADAR: Alvar Bohrmann

Ausstellungsreihe in Kooperation mit dem Westfälischen Kunstverein

15.6.2024 bis 15.9.2024

Alvar Bohrmann (*1996 in Preetz, lebt und arbeitet in Berlin) setzt sich in der kommenden Ausgabe der Reihe RADAR konkret mit dem Ausstellungsraum als von innen wie außen einsichtbarer Ort mit ungewöhnlichem Grundriss auseinander. Hierzu plant er einen installativen Eingriff. Dafür greift er auf unterschiedliche, ungewöhnliche und alltägliche Materialien zurück, stellt diese in einen neuen Kontext mit dem Ziel die Raumwahrnehmung grundsätzlich zu verändern. Die zugrunde liegende Experimentierfreudigkeit ist integraler Bestandteil seiner künstlerischen Praxis.

 

Installationsansicht des Kunstwerks bestehend aus Tinte, Ölkreide, Buntstift auf Maulbeerpapier, 
Bleistift auf Wand, Schwimmnudeln

Otto Mueller

20.9.2024 bis 2.2.2025

Die Ausstellung „Otto Mueller“ schaut mit einem neuen Blick auf das Schaffen des expressionistischen Künstlers Otto Mueller (1874 – 1930). Obwohl seine Arbeiten heute in vielen internationalen Kunstsammlungen vertreten sind, fehlt bisher ein kritischer, analytischer Gesamtblick auf sein Werk. Anlass für die Ausstellung im LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster ist der 150. Geburtstag am 15. Oktober 2024 des in Schlesien geborenen Künstlers. Das Museum selbst besitzt vier Gemälde Otto Muellers sowie eine Reihe von Grafiken, darunter eine handkolorierte Lithografie. Diese Werke sind Ausgangspunkt der Ausstellung.

Neben dem Motiv der Badenden finden sich in Muellers Werk Selbstbildnisse und Darstellungen seiner Partnerinnen. Mit Gemälden, Pastellen, Zeichnungen und vor allem Lithografien bediente er sich an unterschiedlichen künstlerischen Techniken. Wie andere Künstler:innen des 20. Jahrhunderts war Mueller auf der Suche nach dem vermeintlich „Ursprünglichen“, welches er im Einklang von Mensch und Natur, aber auch in für ihn unbürgerlichen Lebensweisen suchte.

Das Problembewusstsein der Gegenwart wird in die Präsentation einbezogen. Inwieweit bedient die Darstellung weiblicher Akte einen männlich sexualisierenden Blick?   Welche Bedeutung hat die Sehnsucht des Künstlers nach dem Paradies und die Darstellung von Schwarzen Menschen und afrikanischen Masken in einer Zeit, in der die Spuren des Kolonialismus noch immer allgegenwärtig sind? Wie geht das Museum mit einer romantisierten Vorstellung von Sinti:zze und Rom:nja um, wie die sich in vielen Werken Muellers wiederfindet? Ist es legitim, vom Künstler gewählte Werktitel zu nutzen, die eine Minderheit diskriminieren? Auf der Basis neuerer Forschungen ergreift die Ausstellung die Möglichkeit, diese Fragen zur Diskussion zu stellen und nach Antworten zu suchen.

Otto Mueller, Paar, um 1920 © Sotheby’s/Sasa Fuis Photographie, Cologne