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blaues Farbfeld mit der Überschrift „Kolonialismus: Schwarze deutsche Geschichte"

Kapitel 4

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Kolonialismus: Schwarze deutsche Geschichte

Die Wissenschaftlerin, Autorin, Aktivistin und Künstlerin Natasha A. Kelly (*1973) hat in der Ausstellung einen Raum gestaltet, der Otto Mueller im Zusammenhang mit dem deutschen Kolonialismus untersucht.

Stereotype

Mueller stellte sich in einigen seiner Werke als Schwarzer Mann dar, was verschiedene Interpretationen zulässt.

Wahrscheinlich war er von der stereotypen Darstellung Schwarzer Männlichkeit fasziniert, die er exotisiert wiedergab.

Die wahre Identität seiner Modelle interessiert ihn nicht.

Seine Inszenierung Schwarzer Männer zeigen sie in die ihnen zugeschriebe Rolle als Tänzer und war weit von ihrer tatsächlichen Realität entfernt.

Empowerment, the [ɪmˈpaʊə.mənt]

Wer war Milli?

Wir wissen es nicht. Natasha A. Kelly lenkt den Blick auf das Schwarze Modell der Brücke-Künstler und fragt, wie sie im Deutschen Kaiserreich gelebt haben könnte.

Das Bild „Schlafende Milli“ von Ernst Ludwig Kirchner (1880–1938) entstand um 1911, als auch Otto Mueller Mitglied der „Brücke“ war.

Die damit verbundenen kolonialen Klischees finden sich entsprechend auch in den Werken von Otto Mueller wieder.

Im Film „Millis Erwachen“ (2018) erzählen acht Schwarze deutsche Frauen von den andauernden kolonialen Kontinuitäten und ihren Erfahrungen mit Rassismus im deutschen Kunst- und Kulturbetrieb.

Wissen ist Macht

Der Giftschrank der Kolonialzeit

In ihrer „Wissensapotheke“ findet sich allerlei Wissenswertes zu Schwarzer deutscher Geschichte. In einem „Giftschrank“ beispielsweise wurden rassistische Begriffe für Schwarze Menschen verbannt, Begriffe, die auf unterschiedliche Zeiten verweisen und es so erlauben, das weitere Wirken deutscher Kolonialgeschichte aufzuarbeiten.

Natasha A. KELLY "Giftschrank", 2016