Moderne
Die Moderne bildet einen Kernpunkt der Sammlung des LWL-Museums für Kunst und Kultur. Dabei stehen die Künstler August Macke und Josef Albers beispielhaft für die große Spannweite der Sammlung zwischen Expressionismus einerseits und geometrischer Abstraktion andererseits.
Im "Macke-Raum" im ersten Obergeschoss des Altbaus erstrahlen beliebte Werke des Künstlers in neuem Licht.
Im Fokus des Raumes stehen die Familie und Freunde, die Paradiesvorstellung, die Zeit am Thuner See und Mackes Auseinandersetzung mit Formen und Farben.
Die Sammlungspräsentation zeigt nicht nur die wichtigsten Werke August Mackes, sondern stellt diese auch thematisch neu zusammen. Durch die neue Anordnung der Publikumslieblinge wie zum Beispiel „Frau des Künstlers mit Hut“ (1909) oder "Paradies" (1912) wird die Entwicklung des Schaffens Mackes besonders deutlich. Außerdem erfahren die Besucher:innen mehr über den Künstler und sein Werk in einem im Raum installierten Film, der eigens für das Museum gedreht wurde.
Bereits 1908, im Jahr der Museumseröffnung, wurde mit dem Ankauf des Gemäldes „Burchards Garten“ von Emil Nolde ein expressionistisches Bild in die Sammlung aufgenommen. Mit den im Lichthof des Museums verbauten Buntglasscheiben des in Münster geborenen Künstlers Melchior Lechter, dessen Nachlass im Museum betreut wird, war auch der Jugendstil früh in der Sammlung vertreten. Bis in die 1920er Jahre hinein kamen Werke von Christian Rohlfs, Wilhelm Morgner, Peter August Böckstiegel sowie von Paula Modersohn-Becker und ihrem westfälischen Ehemann Otto Modersohn hinzu, teils durch Schenkungen des in Münster geborenen Kunsthändlers Alfred Flechtheim.
1953 gründete Museumsdirektor Walther Greischel die „Galerie der Moderne“ und schloss systematisch Lücken in diesem Sammlungsbereich, indem er die bis dato gültige Konzentration auf westfälische Künstler aufgab. So gelangten nach und nach weitere moderne Werke ins Haus: Für den Jugendstil ist Bernhard Pankok hervorzuheben, für den deutschen Impressionismus stehen Max Slevogt, Lovis Corinth und Max Liebermann. Die bereits vorhandene Sammlung westfälischer Expressionisten wurde ergänzt durch Maler der Künstlervereinigung Brücke sowie des Blauen Reiter. Die Anfänge der geometrischen Abstraktion sind mit Werken von Kurt Schwitters, Friedrich Vordemberge-Gildewart, Laszlo Moholy-Nagy und Josef Albers gut dokumentiert. Die Neue Sachlichkeit repräsentieren Werke von Georg Scholz, Franz Radziwill und Otto Dix.
Nach 1945 suchten Künstler nach Anknüpfungspunkten an die Tendenzen der Vorkriegsmoderne. Die Informel-Maler Emil Schumacher, Karl Otto Goetz und Bernhard Schulze fanden sie in der expressiven Geste, während Künstler wie Richard Paul Lohse oder Blinky Palermo sie in der Weiterentwicklung der geometrischen Abstraktion entdeckten.
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert aktuell die Digitalisierung der Skizzenbücher August Mackes, die seit 1957 als Teil des Nachlasses des Künstlers im Landesmuseum betreut werden.
Kontakt
Anna Luisa Walter, E-Mail: annaluisa.walter@lwl.org