Kapitel I: Body Language. Der menschliche Körper im Spiegel der Leidenschaften
Das erste Kapitel der Ausstellung versammelt Gemälde, Skulpturen, Zeichnungen und Plakate aus allen Epochen, die ein möglichst breites Spektrum unserer Leidenschaften darstellen und hervorrufen sollen: Angst, Trauer, Hass, Liebe, Begierde, Hingabe, Sehnsucht, Ekstase, Scham. Bildende Kunst war und ist in vielerlei Hinsicht emotional – unsere Ausstellung konzentriert sich jedoch allein auf den menschlichen Körper als Ausdrucksmittel großer Gefühle. Dahinter steht die Vorstellung, dass die äußeren Bewegungen (Emotionen, von lat.: movere, bewegen) der Physis ein Spiegel der inneren Bewegungen der Psyche sind. Ein Großteil der zwischenmenschlichen Kommunikation – gerade in Hinblick auf die Vermittlung unserer seelischen Befindlichkeiten – läuft bewusst oder unbewusst über die Körpersprache. Dazu gehören alle Formen der Mimik respektive Gestik, also des Mienenspiels beziehungsweise der Bewegungen von Kopf, Armen, Händen und Beinen. Besonderes „sprechend“ ist bekanntlich der Blickkontakt. Unser Körper ist damit das zentrale Medium, um in uns verborgene Regungen in der Kunst festzuhalten und weiterzugeben.
Abbildungsnachweise
Lovis Corinth, Bacchanale, 1896. © Landesmuseum Hannover – ARTOTHEK
Silvano Bertolin, Abguss der Laokoon-Gruppe, 2006. © Lessing-Museum Kamenz, Carsta Off
Ernst Ludwig Kirchner, Farbentanz I. Entwurf für den Festsaal im Museum Folkwang, 1932. © Museum Folkwang Essen – ARTOTHEK
Guido Reni, Heilige Margarethe, 1606/07, Dauerleihgabe der Bundesrepublik Deutschland. © LWL-Museum für Kunst und Kultur, Münster, Hanna Neander
Edvard Munch, Das weinende Mädchen, 1909. © LWL-Museum für Kunst und Kultur, Hanna Neander