21.09.18 | Kultur Einblicke in das Skulptur Projekte Archiv
Kunstgespräch im LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster
Der damalige Oberbürgermeister Dr. Jörg Twenhöven samt Kleinplastik von A.R. Penck an seinem Schreibtisch. © VG Bild-Kunst, Bonn 2018.
Foto: LWL / Rudolf Wakonigg 1987
Neben Sigmar Polke und Gerhard Richter war der aus Dresden stammende A.R. Penck (1939-2017) einer der "deutsch-deutschen" Kunstprotagonisten der 1980er Jahre. Der Maler, Grafiker, Bildhauer und Musiker, der eigentlich Ralf Winkler hieß, wirkte seit den 1960er-Jahren in Anlehnung an den Geologen und Eiszeitforscher Albrecht Penck unter dem Pseudonym A.R. Penck. Auf diese Weise konnte er im Westen ausstellen und von dort aus zu internationalem Ansehen gelangen.
Seine Idee für die Skulptur Projekte Münster formulierte A.R. Penck am 6. Januar 1987 mit den Worten: "Eine Kleinplastik (1 von 5) (von meinen eigenen) für den Tisch (Schreibtisch) des OberBürgermeisters von Münster Westfahlen [sic]." Er ließ dazu die kleinformatige Bronzefigur "Frau mit ausgebreiteten Armen" im Dienstzimmer des damaligen Oberbürgermeisters, Dr. Jörg Twenhöven, aufstellen. Eine im Katalog der Skulptur Projekte Münster 1987 abgebildete Fotografie, die den Oberbürgermeister samt Kleinplastik an seinem Schreibtisch zeigt, bezeugt die Realisierung des Projektes.
Mit dieser Arbeit thematisierte der Künstler die Vorstellung von öffentlichem Raum und dessen unterschiedlich auslegbaren Dimensionen: Obwohl sich das Büro des Oberbürgermeisters im Rathaus der Stadt befindet und somit eine bestimmte Form des öffentlichen Raums ist, war es dem breiten Publikum nicht zugänglich.
Neben der Geschichte des Werkes werden in dem Kunstgespräch auch allgemeine Fragestellungen zur Kunst im öffentlichen Raum und zum Umgang des Künstlers mit den 1987 zeitgenössischen Kunstbewegungen diskutiert - im Falle A.R. Pencks auch mit Blick auf das getrennte Deutschland kurz vor der Wende.
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