16.04.18 | Kultur Martha Roslers "Adler" ist zurück
Skulptur Projekt von 2007 restauriert und neu installiert
Martha Rosers "Adler" von 2007 ist frisch restauriert vor den Münster Arkaden wieder aufgestellt worden: Kuratorin des LWL-Museums für Kunst und Kultur, Dr. Marianne Wagner, Olaf Böckmann und Peter Engelhardt von der Firmengruppe Hermann Brück, Vorsitzender der Freunde des Museums, Matthias Lückertz (v.l.n.r.).
Foto: LWL / Anne Neier
Martha Rosler hatte anlässlich der Skulptur Projekte 2007 mehrere Fragmente - originalgetreue Repliken - in Münster "umgesiedelt", um so kritisch auf Denkmäler und den Umgang mit der Stadtgeschichte aufmerksam zu machen. "Der Adler war Teil einer Serie architektonischer Fragmente, die ich als wesentliche Narrative der Geschichte von Münster identifiziert habe", so die Künstlerin. Münsters lange Geschichte als Militärstadt und ihre Rolle in der Zeit des Nationalsozialismus tritt häufig hinter andere Facetten des städtischen Lebens zurück. Darauf wirft Martha Rosler einen genaueren Blick: "Diese Arbeit, eine Version des unverwechselbaren Adlers der Luftwaffe, repräsentiert als Relikt die Zeit des Zweiten Weltkriegs. Gereinigt von seinen Nazi-Verweisen prangt der Adler immer noch über dem Eingang des architektonisch bemerkenswerten Gebäudes in Münster, das von Ernst Sagebiel als Hauptquartier des Luftgaukommandos entworfen wurde und heute immer noch vom deutschen Militär genutzt wird." "Rosler verpflanzt das architektonische Fragment vor die Münster Arkaden, eine Einkaufspassage mit Kolonnadenfassade, deren strenge Gliederung an die monumentalen Bauten aus der Zeit des Nationalsozialismus erinnert, und macht so kritisch auf die Architektur aufmerksam."
Die Arbeit musste 2017 aufgrund von Witterungsschäden abgebaut werden. In enger Zusammenarbeit mit der Künstlerin wurde die Restaurierung diskutiert und auf den Weg gebracht. Nach eingehenden Materialtests erfolgte die Instandsetzung der Arbeit mit fachlicher und finanzieller Unterstützung der Firmengruppe Hermann Brück.
Die Künstlerin freut sich über die geglückte Restaurierung: "Ich fühle mich geehrt, dass die Arbeit wieder aufbereitet und zehn Jahre nach ihrer Erstaufstellung erneut installiert wird."
Pressekontakt
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Claudia Miklis, LWL-Museum für Kunst und Kultur, Telefon: 0251 5907-168, presse.landesmuseum@lwl.org.
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