07.09.17 | Kultur "Gebirgslandschaft mit der Opferung Isaaks"
LWL-Museum präsentiert Kunstwerk des Monats September
Kerstiaen de Keuninck, Gebirgslandschaft mit der Opferung Isaaks, 1580/1590.
Foto: LWL /Sabine Ahlbrand-Dornseif
Das Ölgemälde ist auf Eichenholz gefertigt und zeigt eine raue Gebirgslandschaft. Diese gibt einen Blick auf einen Fluss frei, der im fernliegenden Meer mündet. Die Leserichtung des Bildes wird ins Zentrum gelenkt. In der unteren, linken Bildhälfte ist ein Pfad zu sehen, auf dem sich der orientalisch gekleidete Abraham und Isaak bewegen. Auf einem Felsplateau in weiter Entfernung, oberhalb der Stadt, werden die beiden Figuren erneut während der Opferung Isaaks gezeigt.
Die Komposition der Gebirgslandschaft ist charakteristisch für das Schaffen von de Keuninck, der sich stark auf kontrastierende Lichtführungen konzentriert. Entgegen der an der Natur orientierten Malerei der Renaissance kommt hier das übersteigerte Prinzip der Lichtführung und Bildraumgestaltung zum Ausdruck. Das dargestellte religiöse Ereignis der Opferung Abrahams erscheint als zufälliges Beiwerk. Es zeugt vom veränderten religiösen Bewusstsein und der Religiosität der Gegenreformation.
Das 1887 erworbene Gemälde gelangte aus dem Nachlass der Kunstsammlung Keyser-Seppeler in den Besitz des Westfälischen Kunstvereins, der es heute dem LWL- Museums als Dauerleihgabe zur Verfügung stellt. Das Gemälde auf Eichenholz ist nicht signiert. Eswurde daher fälschlicherweise dem flämischen Landschaftsmaler Gillis von Connixloo zugordnet. Erst später wurde die künstlerische Handschrift vom belgischen Künstler Kerstiaen de Keunick erkannt, dessen Werdegang als Maler in nur wenigen Quellen beleuchtet wird. Das Gemälde aus dem Bestand des LWL-Museums ist nur fragmentarisch erhalten. Die leichte Versetzung des Bildes ist auf die Restauration des Werkes zurückzuführen.
Seit 1978 stellt das Museum jeden Monat eine Arbeit aus der Sammlung detailliert vor. Das Kunstwerk des Monats ist im Foyer des Museums am Eingang Pferdegasse ausgestellt. Ein Text dazu ist im Museumsshop für 1,00 Euro erhältlich.
Pressekontakt
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Anja Tomasoni, LWL-Museum für Kunst und Kultur, Telefon: 0251 5907-168, anja.tomasoni@lwl.org
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