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04.04.17 | Kultur "Wer nicht liebt Wein Weib und Gesang.."

LWL-Museum präsentiert Kunstwerk des Monats April

Carl Röhling, Wer nicht liebt Wein Weib und Gesang / Bleibt ein Narr sein Leben lang, 1882.<br>Foto: LWL/Sabine Ahlbrand-Dornseif

Carl Röhling, Wer nicht liebt Wein Weib und Gesang / Bleibt ein Narr sein Leben lang, 1882.
Foto: LWL/Sabine Ahlbrand-Dornseif
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Münster (lwl). Das LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster spürt mit dem Kunstwerk des Monats April den kulturellen Folgen der Reformation nach: Die großformatige Grafik von Carl Röhling (1849-1922) "Wer nicht liebt Wein Weib und Gesang / Bleibt ein Narr sein Leben lang" (1882) verbildlicht den bekannten, Martin Luther zugeschriebenen Spruch. Das Kunstwerk ist bis Ende April frei zugänglich im Foyer ausgestellt. Eine Führung am Donnerstag (13.4.) um 17 Uhr stellt das Objekt im Detail vor.

Der Berliner Grafiker Carl Röhling illustriert sehr detailliert dieses Motto, das erst 1775 dem Reformator Luther in den Mund gelegt wurde. Doch wird die lutherische Weltsicht darin deutlich: Durch Askese und Fasten lasse sich Gottes Gnade nicht erzwingen, nur das gläubige Vertrauen auf Christus gebe Heilsgewissheit. Gottes Gebote muss man halten, aber Gottes Gaben darf der Mensch auch genießen - das ist auch hier gemeint. Luthers Reformation gab der Welt ihren Eigenwert zurück.

Das querformatige imposante Bild lässt sich in drei Teile gliedern: Mittig eine zechende und singende Tischgesellschaft, rechts und links gerahmt von allegorischen Bildern zur Musik und Weiblichkeit. In den Nischen entdeckt der aufmerksame Betrachter Figuren aus der griechischen Mythologie: Orpheus, Venus und Amor.
Es zeigt aber auch, dass Musik auch geistliche Musik einschließt, dass Sexualität Ehe und Familie trägt. Der scheinbar so zügellose Spruch vermittelt damit auch bürgerliche moralische Tugenden - immerhin hing das Bild früher im Elternschlafzimmer einer Bauernfamilie aus Dortmund über dem Ehebett. 2004 ging es in den Besitz des LWL-Museums über.

Wessen Interesse an dem Kunstwerk geweckt wurde, kann mehr im Rahmen der Führung "5 Uhr im Museum" am Donnerstag (13.4.) um 17 Uhr mit Herrn Dr. Gerd Dethlefs, Kurator für Landesgeschichte, erfahren. Die Teilnahme ist kostenlos.

Seit 1978 stellt das LWL-Museum für Kunst und Kultur jeden Monat eine Arbeit aus der Sammlung vor. Das Kunstwerk des Monats Nr. 442 ist im Foyer des Museums am Eingang Pferdegasse ausgestellt. Die Publikation dazu ist im Museumsshop für einen Euro oder im Abonnement für 12 Euro im Jahr erhältlich.

Pressekontakt

Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Anja Tomasoni, LWL-Museum für Kunst und Kultur, Telefon: 0251 5907-168, anja.tomasoni@lwl.org

presse@lwl.org

LWL-Museum für Kunst und Kultur

Tel.: 0251 5907-210
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