25.08.16 | Kultur Exponate auf einen Blick: ¿Advertisement: Homage to Benglis¿
Sonderausstellung ¿Homosexualität_en¿ im LWL-Museum für Kunst und Kultur
Heather Cassils und Robin Black: ¿Advertisement: Homage to Benglis¿
Der gestählte Körper erinnert an den eines Bodybuilders ¿ die Brüste jedoch scheinen eher weiblich; das Gesicht wirkt androgyn. Ist Heather Cassils nun Mann oder Frau? Irgendwie beides? Oder nichts von alledem? Welchen Artikel verwendet man hier überhaupt? Cassils bleibt schwer fassbar ¿ und gerade diese Uneindeutigkeit provoziert, geht häufig mit dem Vorwurf des ¿Monströsen` und ¿Abartigen` einher. ¿Unsere Gesellschaft kann das Uneindeutige und Andersartige schwer aushalten¿, erklärt LWL-Museumsdirektor Dr. Hermann Arnhold. ¿Und gerade darin liegt eine der Wurzeln für den Hass auf homosexuelle Frauen und Männer.¿
¿Advertisement: Homage to Benglis` heißt das Foto auf den Ausstellungsplakaten der ¿Homosexualität_en¿-Ausstellung. Es ist Teil einer größeren Kunstaktion der kanadischen Künstlerin und Bodybuilderin Heather Cassils: Durch extremes Training, einen strengen Ernährungsplan transformierte die Kanadierin weibliche Formen innerhalb von 160 Tagen in einen maskulinen Körper, der sich allen gesellschaftlichen Geschlechtszuordnungen entzieht. Arnhold: ¿Der Körper des Künstlers diente hier gleichzeitig als Bildhauermaterial.¿
Dass Cassils Spiel mit Geschlechterklischees und Sexualität provoziert, zeigte übrigens die Reaktion der Deutschen Bahn, die sich anfangs weigerte, das Plakat zur ¿Homosexualität_en¿-Ausstellung in ihren Bahnhöfen aufzuhängen. Begründung: Zu sexistisch, zu sexualisiert. Oder ¿ angesichts nackter Haut auf gefühlt jeder zweiten Werbetafel ¿ doch ein Ausdruck davon, wie schwierig es ist, Andersartigkeit auszuhalten?
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