08.07.16 | Kultur Exponate auf einen Blick: ¿Mariposa¿-Porzellanservice
Sonderausstellung ¿Homosexualität_en¿ im LWL-Museum für Kunst und Kultur
Das "Mariposa"-Porzellanservice war 1989 die Siegprämie für den Gewinn den EM-Sieg der deutschen Frauenfußball-Nationalelf.
Foto: LWL/Kempa
Porzellanservice von Villeroy & Boch
Nur noch wenige Tage, dann steht der Gewinner der Fußball-Europameisterschaft fest. Ob Portugal oder Frankreich den Titel holt, in jedem Fall werden es Männer sein. Zwar hat mittlerweile auch der Frauenfußball seinen Platz in der Sportwelt ¿ an Popularität und Siegesprämien kann er es aber nach wie vor nicht mit dem Männerfußball aufnehmen.
Dabei spielen Frauen fast genauso lange Fußball wie ihre männlichen Kollegen: Schon als das Spiel 1863 eine offizielle Sportart wurde, traten auch Mädchen an englischen Schulen gegen das Leder. Doch die Akzeptanz blieb gering ¿ auch in Deutschland: Von 1955 bis 1970 verbot der Deutsche Fußballbund (DFB) seinen Vereinen, Frauenfußball-Teams zu gründen oder aufzunehmen.
1989 schließlich gewann die deutsche Nationalelf der Frauen gegen Norwegen das Finale der Europameisterschaft. Als Siegesprämie winkte ¿ ein Porzellanservice von Villeroy & Boch. In einer Zeit, als männliche Spieler für Siege der Nationalmannschaft bereits mehrere tausend Deutsche Mark erhielten. ¿Das Geschirr zeigt, welcher Platz den Frauen zugewiesen wurde und wie konventionelle Geschlechterrollen gelebt wurden und noch immer werden¿, erklärt Dr. Hermann Arnhold, Direktor des LWL-Museums für Kunst und Kultur. Wie aktuell dieses Thema noch immer ist, zeigt der Fall Tanja Walther-Arens: Die ehemalige Nationalspielerin und Sportwissenschaftlerin trat im Mai 2015 von ihrem Sitz im Präsidium des Berliner Fußball-Verbandes zurück ¿ aus Protest dagegen, dass Frauen in der deutschen Fußballwelt noch immer nicht ernst genommen würden.
Übrigens: Im Fall des EM-Titelgewinns hätten Müller, Neuer, Özil und Co. laut DFB 300.000 Euro bekommen. Pro Person, versteht sich.
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