05.07.16 | Kultur Reisen durch Raum, Zeit und Geschlecht
LWL-Filmreihe zeigt ¿Freak Orlando¿
Mit seiner Sonderausstellung ¿Homosexualität_en¿ (bis 4.9.) thematisiert das Kunstmuseum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) gleichgeschlechtliche Liebe und geschlechtliche Lebensentwürfe jenseits der binären Konstruktion von männlich und weiblich. Das begleitende Kulturprogramm lädt mit ausgewählten Werken auf einen internationalen Streifzug durch die Geschichte des Queer Cinema ein. Unter Queer werden dabei alternative Liebesentwürfe und Geschlechteridentitäten verstanden.
In ihrem Film ¿Freak Orlando¿ (1981) thematisiert Regisseurin und Drehbuchautorin Ulrike Ottinger sowohl Transformationen als auch Kontinuitäten. Orlando, Protagonist des Werkes, ist ein Wanderer durch Raum und Zeit, der die Grenzen von Geschichte und Geschlecht überwindet. Die Reise, die im Film nacherzählt wird, stellt neben Selbstbefreiung und Aufbruch auch negative Gefühle wie Leid und Verfolgung dar. Irritation und Abgründigkeit aber auch Komik erzeugt Ottinger durch die Wahl umfangreicher Bühnenbilder.
Ottinger drehte bereits in den 1970er und 1980er Jahren Spielfilme, die sich als ¿queer¿ bezeichnen lassen. Queer ist ein offener Begriff und beschreibt Personen, die mit ihrem Aussehen und/ oder Verhalten nicht den gängigen Rollenbildern entsprechen. Durch die Motivwahl und die Variation an Formen setzen sich Ottingers Werke über Gattungsgrenzen und Erzählkonventionen hinweg.
Natalie Lettenewitsch, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Medienwissenschaften der Universität Paderborn, leitet den Abend thematisch ein. Sie ist Mit-Herausgeberin des Bandes ¿Die Körper des Kinos. Für eine fröhliche Filmwissenschaft¿ und übte diverse freie Tätigkeiten, unter anderem bei der Ulrike Ottinger Filmproduktion, aus.
Der Eintrittspreis beträgt fünf Euro pro Veranstaltung. Eine Programmübersicht ist unter http://www.outofthepast.de abrufbar.
Pressekontakt
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Neele Kempa, Telefon 0251 5907-220, presse.museumkunstkultur@lwl.org
LWL-Museum für Kunst und Kultur
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Der LWL im Überblick
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit mehr als 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 20 Krankenhäuser, 18 Museen, zwei Besucherzentren und ist einer der größten Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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