02.06.16 | Kultur Nischenwerke des homosexuellen Films
Filmgalerie zeigt drei Kurzfilme
Mit seiner Sonderausstellung ¿Homosexualität_en¿ (13.5. bis 4.9.) thematisiert das Kunstmuseum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) gleichgeschlechtliche Liebe und geschlechtliche Lebensentwürfe jenseits der binären Konstruktion von männlich und weiblich. Das begleitende Kulturprogramm lädt mit ausgewählten Werken auf einen internationalen Streifzug durch die Geschichte des Queer Cinema ein. Unter Queer werden dabei alternative Liebesentwürfe und Geschlechteridentitäten verstanden.
Der Abend beginnt mit der Präsentation von Kenneth Angers Kurzfilm ¿Fireworks¿ aus dem Jahr 1947. Anger selbst spielt einen jungen Homosexuellen, der davon träumt, von einer Gruppe Matrosen verprügelt zu werden. Während er in einem grausamen Ritual zu Tode geschlagen wird, erfindet er symbolische Bilder. Dort, wo sein Herz aus der Brust gerissen wird, erscheint ein Messgerät und das Opfer trägt einen mit Flammen besetzten Christbaum auf dem Kopf. Als einer der ersten Filme lässt sich ¿Fireworks¿ zu einer neuen Entwicklung des persönlichen Erzählfilms zuordnen, die in den 1940er Jahren unabhängig von der strengen Zensur des Hollywood-Films begann.
Der zweite Kurzfilm des Abends ist das zehnminütige Portrait ¿Jack Smith¿ aus dem Jahr 1974. Smith selbst verfasste den Text, wählte Kostüm und Requisiten aus und legte den Kölner Zoo als Drehort fest. Die Regie übernahm Birgit Hein, die in den Filmabend im Cinema einleiten wird. Neben Regiearbeiten lehrte sie als Professorin für Film- und Video an der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig und ist heute stellvertretende Direktorin der Bildenden Kunst an der Akademie der Künste in Berlin.
Als dritter Kurzfilm wird Cleo Uebelmanns Werk ¿Mano Destra¿ aus dem Jahr 1986 gezeigt. Uebelmann thematisiert in ihrem Film mit Sado-Masochismus ein noch heute bestehendes sexuelles Tabuthema. Sie verkörpert eine schöne Domina, die mit Gelassenheit über ihr Opfer wacht. Dabei gewinnt jede Bewegung an Bedeutung: eine Kopfwendung, Handgriffe um die Seile zu ordnen, ein Blick in die Kamera und die minimalen Regungen der gebundenen Frau. Opfer und Domina tauschen während des Films die Rollen, denn beide Rollen entsprechen ihrer Sexualität. Regisseurin Cleo Uebelmann ist während der Filmvorstellung im Cinema anwesend.
Der Eintrittspreis beträgt fünf Euro pro Veranstaltung. Eine Programmübersicht ist unter http://www.outofthepast.de abrufbar.
Pressekontakt
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Neele Kempa, Telefon 0251 5907-220, presse.museumkunstkultur@lwl.org
LWL-Museum für Kunst und Kultur
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Der LWL im Überblick
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit mehr als 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 20 Krankenhäuser, 18 Museen, zwei Besucherzentren und ist einer der größten Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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