18.05.16 | Kultur Von lesbischer Schwärmerei und verbotener Liebe
Film zur Sonderausstellung ¿Homosexualität_en¿
Mit seiner neuen Sonderausstellung ¿Homosexualität_en¿ (bis 4.9.) thematisiert das Kunstmuseum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) gleichgeschlechtliche Liebe und geschlechtliche Lebensentwürfe jenseits der binären Konstruktion von männlich und weiblich. Das begleitende Kulturprogramm lädt mit ausgewählten Werken auf einen internationalen Streifzug durch die Geschichte des Queer Cinema ein. Unter Queer werden dabei alternative Liebesentwürfe und Geschlechteridentitäten verstanden.
Leontine Sagans (1889-1974) Werk ¿Mädchen in Uniform¿ aus dem Jahr 1931 entstand nach einem Theaterstück von Christa Winsloe (1888-1944) und erzählt die Geschichte von Manuela von Meinhardis. Die Schülerin eines strengen preußischen Mädcheninternats verliebt sich verbotenerweise in ihre einzig nette Lehrerin, Fräulein von Bernburg, und läuft Gefahr, daran zu zerbrechen. Der Film thematisiert kindliche Schwärmerei und die Sehnsucht nach Mutterliebe stärker als die Darstellung lesbischen Begehrens. Auch bisexuelles Verlangen wird im Werk aufgegriffen, das sich einerseits auf die geliebte Lehrerin und andererseits auf einen Filmschauspieler richtet.
Einleitende Worte präsentiert Ingeborg Boxhammer (Bonn), Historikerin und Software-Trainerin. Ihr Vortrag greift auch scheinbar unbedeutende kleinere Szenen auf und beschäftigt sich mit den Fragen, wie es zur Verfilmung durch Sagan kam, wie das Drama aufgenommen wurde und was es zu einem potenziellen lesbischen ¿Klassiker¿ macht. Sie schließt den Bogen indem sie reflektiert, ob Geschichte und Inszenierung auch zu heutigen Zeiten noch stimmig sind oder ob der Film lediglich zeitgenössisch etwas Besonderes sei.
Der Eintrittspreis beträgt fünf Euro pro Veranstaltung. Eine Programmübersicht ist unter http://www.outofthepast.de abrufbar.
Pressekontakt
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Neele Kempa, Telefon 0251 5907-220, presse.museumkunstkultur@lwl.org
LWL-Museum für Kunst und Kultur
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Der LWL im Überblick
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit mehr als 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 20 Krankenhäuser, 18 Museen, zwei Besucherzentren und ist einer der größten Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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