10.05.16 | Kultur Ein Reiterbildnis gegen die Verselbstständigung von Gewalt
LWL-Museum präsentiert Kunstwerk des Monats Mai
Lucas Kilian, Reiterbildnis Ferdinand III. (1608-1657) als König von Ungarn und Böhmen und Sieger der Schlacht bei Nördlingen, 1634
Foto: LWL/Ahlbrand-Dornseif
Kaiser Ferdinand III. springt auf dem Ross direkt dem Betrachter entgegen. Im Hintergrund ist eine Ansicht der Schlacht bei Nördlingen im Jahr 1634 zu sehen, bei der die kaiserlichen und spanischen Truppen das als unschlagbar geltende schwedische Heer vernichteten. Die Schlacht zählt zu den wichtigsten Erfolgen der kaiserlich-katholischen Heere im Dreißigjährigen Krieg. Nicht im Kaisermantel, sondern als Feldherr in Harnisch ließ sich der Monarch abbilden und verkörperte somit Kriegshelden und -herren gleichermaßen.
Das Reiterbildnis des Herrschers wurde genutzt um Souveränität als das Recht darzustellen, Krieg zu führen. Damit sollte die Verselbstständigung von Gewalt eingedämmt werden, die Soldaten, Offiziere und Feldherren zu eigenem Nutzen einsetzten. Ein Künstler wie Callot, lothringischer Zeichner, Kupferstecher und Radierer, führte dieses drastisch vor Augen.
Von Wallenstein gibt es ein gleichförmiges Reiterbildnis ¿ auch ein Spiegel seiner Versuche, eigenständig Politik zu führen. Der böhmische Feldherr und Politiker wurde wegen seiner Eigenmächtigkeiten 1634, ein halbes Jahr vor der Schlacht, ermordet. Auch sein Reiterbildnis ist in den Sammlungsräumen des LWL-Museums für Kunst und Kultur ausgestellt.
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