23.02.16 | Kultur Pietà aus Anröchte
LWL-Museum präsentiert Kunstwerk des Monats Februar
Die Pietà aus Anröchte (um 1400) aus dem LWL-Museum für Kunst und Kultur ist das Kunstwerk des Monats Februar.
Foto: LWL/Sabine Ahlbrand-Dornseif
Die Pietà, oder auch Marienklage, wurde um 1400 aus Eichenholz gefertigt und zeigt das Bild der ihren toten Sohn beweinenden Maria. Das kleine Bildwerk mit einer Höhe von 61,5 Zentimetern diente Gläubigen zum Gebet und zur Andacht, sowohl der Leiden Christi in der Passionsgeschichte als auch der Schmerzen der Gottesmutter.
Das ehemalige Erscheinungsbild der Skulptur ist stark beeinträchtigt, da die prächtige Farbfassung nahezu vollständig verloren ist. Glücklicherweise existiert in Soest (Nicolaikapelle) ein nahezu identisches Bildwerk von derselben Künstlerhand, dessen Farbschmuck noch erhalten ist. Nach heutigem Forschungsstand sind beide Figuren in einer bedeutenden Soester Werkstatt entstanden, die um 1400 in der blühenden Hansestadt tätig war. Diese Gruppe umfasst unter anderem auch das monumentale Triumphkreuz aus der Soester Patroklikirche.
Innerhalb der westfälischen Skulptur dieser Zeit markieren die Anröchter und die Soester Pietà eine Phase des verstärkten Einflusses durch den böhmisch geprägten ¿weichen Stil¿. Im Vergleich zu älteren westfälischen Vesperbildern mit drastischem Ausdruck, wie das in der Telgter Gnadenkapelle (um 1380), gelingt den Soester Bildschnitzern eine abgemilderte Darstellung. Sie zeigt sowohl irdischen Schmerz als auch göttliche Verklärung.
Das Kunstwerk des Monats ist im Foyer des Museums am Eingang Pferdegasse ausgestellt. Die Publikation dazu ist im Museumsshop für einen Euro erhältlich.
Pressekontakt
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