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12.06.15 | Kultur ¿Traum der Unruhigen¿ ist Kunstwerk des Monats Juni

LWL-Museum präsentiert Werk von Dávid Mária Kiss

Das Kunstwerk des Monats Juni ist das Mittelbild des Triptychons ¿Traum der Unruhigen¿ von Dávid Mária Kiss.<br>Foto: LWL/Ahlbrand-Dornseif

Das Kunstwerk des Monats Juni ist das Mittelbild des Triptychons ¿Traum der Unruhigen¿ von Dávid Mária Kiss.
Foto: LWL/Ahlbrand-Dornseif
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. Das Kunstwerk des Monats Juni fügt sich inhaltlich in die hochaktuelle Flüchtlingsthematik ein: Präsentiert wird der im Dezember 1964 geschaffene Holzschnitt ¿Traum der Unruhigen¿ von der deutsch-ungarischen Künstlerin Dávid Mária Kiss. Das rund 50 Jahre alte Triptychon, eine dreiteilige Arbeit, zeigt großflächige schwarze Konturen von Mischwesen, die Menschen bedrohen und sowohl als Unmenschen als auch als unmenschliche Organisationen interpretiert werden können.

Die intensive Beschäftigung mit Max Beckmanns Triptychen löste einen Traum aus, auf dessen Basis das Werk ¿Traum der Unruhigen¿ entstand. David Mária Kiss vergegenwärtigt in ihrem Kunstwerk zentrale Aspekte wie Angst, Existenznot und Freiheitsverlust. Möglich ist der Gedanke, dass die Künstlerin persönliche Erfahrungen in ihr Werk einfließen ließ, denn auch Kiss galt in ihrem kommunistischen Heimatland Ungarn als politische Verdächtige. Die politische Repression in Ungarn zwang sie und ihren Ehemann Géza Jászai im Jahre 1956 ihre Heimat zu verlassen und nach Deutschland zu fliehen.

In Deutschland wendete sich ihr Leben: Kiss nahm 1956 ihr Studium an der Akademie der Bildenden Künste München als Meisterschülerin von Charles Crodel auf. 1973 zog sie schließlich nach Münster, wo sie im Jahr 2002 verstarb. Ihren Vornamen Dávid übernahm die Künstlerin von ihrem Sohn, um Vorbehalten gegen Künstlerinnen entgegenzuwirken. Tatsächlich gelang es ihr so, zuvor verschlossene Türen für sich zu öffnen und beruflichen Erfolg zu erzielen. Insgesamt 14 Einzelausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen in 20 verschiedenen Städten bestätigen, dass die Namenswahl ihren Erfolg positiv beeinflusst hat. Der Ehemann der Künstlerin, Dr. Géza Jászai, schenkte dem LWL-Museum für Kunst und Kultur das Kunstwerk im Jahre 2013.

Pressekontakt

Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Neele Kempa, Telefon 0251 5907-220, presse.museumkunstkultur@lwl.org

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