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02.02.12 | Kultur Weltmächte im Kampf

LWL-Landesmuseum stellt Kunstwerk des Monats Februar vor

Der Kampf der Giganten: Plakatkunst, die die Auseinandersetzungen zwischen USA und UdSSR ins Bild fasste.<br>Foto: LWL<br />

Der Kampf der Giganten: Plakatkunst, die die Auseinandersetzungen zwischen USA und UdSSR ins Bild fasste.
Foto: LWL

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Münster (lwl). Knallbunte Supermänner im Wettkampf: Mit dem Plakat ¿Supermen¿ beginnt der Rundgang durch die Ausstellung ¿Visuelle Revolten. Langzeitwirkung 68 ¿ der visuelle Umbruch¿, die noch bis 11. März im LWL-Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte zu sehen ist. Das Museum des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe (LWL) präsentiert dieses Werk des polnischen Künstlers Roman Ciéslewicz (1930-1996) als Kunstwerk des Monats Februar.

Roman Ciéslewiczs ¿Supermen¿ bilden nach dem Muster altgedienter Comic-Strip Helden ein plakatives Schlüsselbild zur weltweiten Jugend-Revolte 1968. ¿Ciéslewicz inszeniert die gegenseitige Indienstnahme von Pop Art und Politik, ohne sich um vermeintliche ¿political correctness` zu kümmern¿, berichtet Dr. Jürgen Krause, Referent für Plakate und Design am LWL-Landesmuseum. ¿Voller Skepsis weigerte sich der Künstler, weder für die Sowjetunion noch für die USA Partei zu ergreifen.¿ Auf seinem Poster gibt es allen verordneten Propaganda-Schablonen zum Trotz weder ¿fortschrittliche¿ Sieger noch ¿reaktionäre¿ Besiegte. Seine Verwurzelung im stets rebellischen Heimatland Polen, das in den 1950er und 1960er Jahren weltweit auf dem Gebiet der Plakatgestaltung gefeiert wurde, verlieh ihm die Kraft zur ironischen Provokation der politischen ¿Supermächte¿.

Ciéslewiczs Plakat aus dem Jahr 1968 verwandelt das so genannte ¿Gleichgewicht des Schreckens¿ zwischen den beiden Atommächten USA und Sowjetunion in ein prägnantes Bild. Nach dem ¿Summer of Love¿ im Jahr 1967, der von Kalifornien aus die Jugend-Revolte weltweit beflügelt hatte, meldete sich schon im Sommer 1968 die harte Realität des ¿Kalten Krieges¿ zurück. In Paris ließ General de Gaulle die Mai-Revolte der Studenten und linken Arbeiter ins Leere laufen, in Prag überrollten sowjetische Panzer den umjubelten Reformversuch eines ¿Sozialismus mit menschlichem Antlitz¿. In Vietnam schließlich strebte 1968 der Krieg zwischen der UdSSR und den USA einem neuen Höhepunkt zu.

Die Publikation zum ¿Kunstwerk des Monats¿ ist für einen Euro an der Museumskasse erhältlich.

Weitere Informationen unter:

http://www.lwl-landesmuseum-muenster.de

Pressekontakt

Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Nina Heinrich, LWL-Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, Telefon: 0251 5907-209, nina.heinrich@lwl.org

presse@lwl.org

LWL-Museum für Kunst und Kultur

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