31.10.11 | Kultur Blick in die Sterne
LWL-Landesmuseum stellt Werke aus der Ausstellung ¿Thomas Ruff. Stellar Landscapes¿ vor
Was sehen wir, wenn wir in den Himmel blicken? Mit dieser Frage beschäftigt sich der Fotokünstler Thomas Ruff schon seit vielen Jahren. Die Serie ¿Sterne¿, die zwischen 1989 und 1992 entstanden ist, zeigt Aufnahmen eines romantisch erscheinenden Himmels voller Sterne und bedeutete einen wichtigen Schritt im Werk des Künstlers: Der Düsseldorfer Fotokünstler hat hier erstmals nicht mehr selbst fotografiert. Er benutzte stattdessen Negative, die das European Southern Observatory (ESO), ein Teleskop in den chilenischen Anden, gemacht hatte. Thomas Ruff kaufte in zwei Paketen jeweils 606 Negative, die den gesamten südlichen Sternenhimmel abbilden. Aus den vorhandenen Bildern wählte er Ausschnitte im Hochformat aus, die er dann vergrößerte. Das künstlerische Ergebnis sind Fotografien, die den Sternenhimmel zeigen ¿ allerdings gibt es einen Sternenhimmel, wie er auf den Fotografien zu sehen ist, in Wirklichkeit nicht. Durch die Belichtungszeit von zwei Stunden ist eine viel größere Anzahl von Himmelskörpern abgebildet, als in der Realität zu sehen wären. Sterne, die auf dem Foto nebeneinander zu stehen scheinen, sind in Wirklichkeit weit voneinander entfernt im Raum verteilt. Obwohl es sich um unveränderte wissenschaftliche Bilder handelt, suggerieren sie also eine räumliche und zeitliche Gleichzeitigkeit, die nicht der Realität entspricht. Thomas Ruff wirft damit Fragen auf, wie authentisch analoge, unbearbeitete Fotografien sind und was ein Bild überhaupt aussagen kann.
Weitere Informationen:
https://www.lwl-landesmuseum-muenster.de/ausstellungen/Thomas_Ruff
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