17.08.11 | Kultur Kleine radikale Minderheiten im LWL-Landesmuseum
Ein Blick über die Landesgrenzen hinaus
Antiautoritäre Junge Sektion der Partei der Arbeit (Kommunistische Partei der Schweiz): Wir sind eine kleine radikale Minderheit, 1968, Farbsiebdruck
Foto: LWL
Die Protestkultur der sogenannten `68er war alles andere als ein isoliertes, auf Deutschland beschränktes Phänomen. Ob es der Pariser Mai `68 war, die Proteste gegen den Vietnam-Krieg, die Solidarität mit der schwarzen Bürgerrechtsbewegung in den USA und den Befreiungsbewegungen in Lateinamerika ¿ die Vernetzung der linksalternativen Szenen ist nicht zu übersehen.
Für linksgerichtete Studenten- und Bürgerrechtsbewegungen wurde es immer bedeutsamer, gegen eine von der Supermacht USA gesteuerte Welt des Kapitals, der Krisen und Kriege Partei zu ergreifen. Auf Plakaten, Manifesten und Flugblättern lautete die Hauptforderung nach ¿antiimperialistischer Solidarität¿ mit den Unterdrückten in Asien, Afrika und Lateinamerika.
Dabei waren die Protest-Bewegungen erstmals fast schon global vernetzt. Bereits Jahrzehnte vor dem World Wide Web schlossen sich lokale, nationale und globale Protestkampagnen zu einem Informations-Netzwerk zusammen.
In zahlreichen Farbvarianten gedruckt bietet sich das Solidaritäts-Poster ¿Wir sind eine kleine radikale Minderheit¿ der Schweizer Jungkommunisten als Leitmotiv und Wegbegleiter durch die Ausstellung ¿Globale Protestkulturen¿ an. Fast nach dem Muster eines Filmstar-Plakates versammelt der Siebdruck die Heldenköpfe der linksalternativen Protestszene. Unterhalb des bildbeherrschenden nordvietnamesischen Staatspräsidenten Ho-Chi-Minh und des 1967 in Bolivien erschossenen Guerilla-Märtyrers Che Guevara platziert, vertreten Rudi Dutschke und Daniel Cohn-Bendit die Berliner und Pariser Studentenbewegung. Flankiert werden sie von Bobby Seale (Black Panther Party gegen Rassismus in den USA) und dem in die untere rechte Ecke gedrängten ¿Großen Vorsitzenden¿ Mao. Der Kampfslogan ¿Wir sind eine kleine radikale Minderheit¿ bezieht sich auf den Ausspruch des Westberliner Bürgermeisters Klaus Schütz, die Studentenproteste seien unbedeutend. Kern der optimistischen Botschaft auf dem Plakat: Die wahren fortschrittlichen Vertreter ihrer Nationen (wie z. B. die farbigen Rebellen in den USA) sind im Vormarsch, die imperialistischen Unterdrücker befinden sich bereits auf dem Rückzug.
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