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03.08.11 | Kultur Marsch an Ostern

Eine politische Protestaktion der Friedensbewegung

Schweizerische Bewegung gegen die atomare Aufrüstung: Ostermarsch, 1965, Farboffset <br>Foto: LWL<br />

Schweizerische Bewegung gegen die atomare Aufrüstung: Ostermarsch, 1965, Farboffset
Foto: LWL

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Münster (lwl). Den Zeitgeist der späten 1960er Jahre widerspiegelnd, besitzt das LWL-Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte in Münster einen erstaunlich bunten, spontan und ¿wild" gewachsenen Plakatbestand zu den sogenannten ¿Studenten-Unruhen¿ und ihrem kulturellen Umfeld. Der zweite Teil einer Ausstellung ¿Globale Protestkulturen¿ (bis 21. August) wirft den Blick über die Landesgrenzen hinaus auf Bewegungen zwischen Lateinamerika, China, USA und Euro-pa.
In einer Serie stellt der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) ausgewählte Exponate der Ausstellungsreihe vor.

Anfang der 1960er Jahre etablierte sich der Ostermarsch in Deutschland - eine politische Protestaktion der Friedensbewegung, die in Großbritannien entstand. 1958 fanden sich erstmals britische Atomwaffengegner zusammen, um gegen den Atomkrieg zu demonstrieren. Aber auch in der Schweiz gab es Anhänger der Ostermarsch-Bewegung. Engagierte Christen, bürgerliche Pazifisten und Sozialisten reagierten positiv auf die sich Mitte der 1960er Jahre abzeichnende Entspannung im Kalten Krieg zwischen den Großmächten. Während die Welt noch zwei Jahre zuvor aufgrund der Kuba-Krise am Rande des Atomkrieges stand, rückte nun ein erster Atomwaffensperrvertrag in Reichweite. Am 1. Juli 1968 unterzeichneten die USA, die Sowjetunion und Großbritannien diesen Vertrag, der schließlich am 5. März 1970 in Kraft trat.

Das Plakat ¿Ostermarsch¿ mit der auf den Betrachter zustürmenden jungen Frau erinnert an eine Werbung für ein Lifestyle-Produkt und funktioniert dennoch als Aufruf zum Protest gegen die atomare Aufrüstung. Wie bei fast allen grafischen Schweizer Protest-Produkten ist das traditionell hohe gestalterische Niveau bemerkenswert. Der Schweizer Plakatstil galt insbesondere von den 1930er bis in die 1960er Jahre hinein als Trendsetter in Europa. Auch bei diesem Plakat besticht die grafische Gestaltung durch Farbe und Form.

Weitere Informationen:
http://www.lwl-landesmuseum-muenster.de

Pressekontakt

Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Nadine Block, LWL-Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, Telefon: 0251 5907-311, presse.landesmuseum@lwl.org

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