28.06.11 | Kultur Idol der Linken
Angela Davis als Bürgerrechtlerin und Mode-Ikone
Jong Kommunisten (Jugendorganisation der KP Belgiens?): Angela Davis,1970/1971, Farbsiebdruck.
Foto: LWL
In einer Serie stellt der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) ausgewählte Exponate der Ausstellungsreihe vor.
Die US-amerikanische Bürgerrechtlerin Angela Davis kam 1965 nach Frankfurt, um Philosophie und Soziologie zu studieren. Sie schloss sich dem Sozialistischen Deutschen Studentenbund (SDS) an und nahm an Protestaktionen gegen den Vietnamkrieg teil. Aufgrund der Kämpfe der schwarzen Bürgerrechtsbewegung ging sie 1967 in die USA zurück und trat kurzzeitig der Black Panther Party bei.
1968 wurde sie Mitglied im Che-Lumumba-Club, einer Zelle der Kommunistischen Partei der USA. 1970 beschuldigte die US-Justiz Angela Davis, an einem bewaffneten Überfall beteiligt gewesen zu sein und klagte sie wegen Mordes an. Internationale Proteste folgten, bis Davis 1972 freigesprochen wurde. Nach Che Guevara ist es vor allem Angela Davis, die in jungen Jahren zur Märtyrerin der linksalternativen Szene stilisiert wurde. 1972 erhielt sie während ihres ersten Besuches in der DDR die Ehrenbürgerwürde der Stadt Magdeburg und war die einzige Frau, der diese Ehre zuteil wurde.1979 wurde sie in Moskau mit dem Lenin-Friedenspreis ausgezeichnet.
Als Idol und Vorbild prangt sie auf dem im LWL-Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte gezeigten Pop-Art-Poster von 1970. Das aufwändig gedruckte und vermutlich nur zu einem hohen Solidaritäts-Preis vertriebene Kult-Poster spiegelt in seiner Mischung von Pop Art, KP-Symbolik und dem markanten Erscheinungsbild der jungen Afro-Amerikanerin viele Sehnsüchte der Zeit.
Ihr Bildnis ist noch heute bei Jugendlichen z. B. als Aufdruck auf T-Shirts beliebt. Auch dürfte die Verbreitung des ¿Afro-Looks¿ in der Haarmode seit den frühen 1970er Jahren mit auf das Idol Angela Davis zurückzuführen sein. Nicht umsonst widmeten die Rolling Stones ihr einen Song: ¿Sweet Black Angel¿.
Weitere Informationen:
http://www.lwl-landesmuseum-muenster.de
Pressekontakt
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