21.03.11 | Kultur Feindbild Strauß
Karikaturen der 68er auf bayerischen Ministerpräsidenten
Batman im Anflug: Franz Josef Strauß und seine Politik sorgte für viele Diskussionen unter den Studenten. Foto: LWL
Die Studentenbewegung beschäftigte sich nicht nur mit den Strukturen an den Universitäten, sie rieb sich auch an Politikern, die zum konservativen Lager zählten. Franz Josef Strauß, bayerischer Ministerpräsident und u.a. Bundesverteidigungsminister (1956 bis 1962), war einer der Politiker, gegen den die Studenten am heftigsten protestierten. Er suchte zu Zeiten der Großen Koalition häufig die Konfrontation mit der SPD, was sich nach dem Wahlsieg von SPD und FDP 1972 verstärkte: Strauß wurde zu einem der schärfsten Kritiker der Ostpolitik Willy Brandts. Plakatkünstler näherten sich Strauß vor allem über Ironie und Zuspitzungen. So entwarf Ernst Volland 1974 eine Fotomontage, die Strauß als finsteren Batman zeigt, der hinter den Türmen der Münchner Frauenkirche auftaucht. Die Silhouette der bayerischen Hauptstadt belebte der Künstler mit einer Starfighter-Staffel der Bundeswehr ¿ eine Anspielung auf die Starfighter-Affäre der Bundeswehr, in deren Mittelpunkt der CSU-Chef und damalige Verteidigungsminister stand. Dabei ging es um den Kauf eines Flugzeugtyps für die Bundeswehr, bei dem Strauß Korruption vorgeworfen wurde. Die Vorwürfe ließen sich allerdings nicht bestätigen.
Mit einer karikierenden Darstellung der Politiker Strauß, Helmut Kohl und Alfred Dregger als Ballerinen kommentierte Ernst Volland den Rücktritt des CDU-Vorsitzenden Rainer Barzel 1973. Die ¿Murksbrüder¿, ein neues ¿Spaßtrio¿ in Anspielung auf die Marx Brothers, betrat nun die Bühne. Strauß nimmt neben einem noch jugendlich wirkenden Kohl und einem kantigen Dregger die Starrolle ein.
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Strauß im Mittelpunkt der ¿Murksbrüder¿: Strauß polarisierte die Studentenschaft.
Foto: LWL
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