11.01.11 | Kultur Material mit Charakter
Neue Alchemie: Gipsskulpturen als Energiespender
Unter dem weißen Gips verstecken sich ganz verschiedene Materialien: Lorenzo Pompa zeigt Gipsskulpturen im LWL-Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte.
Foto:LWL
Die drei Gipsskulpturen von Lorenzo Pompa wirken auf den ersten Blick wie geschlossene Körper. Bei näherer Betrachtung aber erkennt man, dass jede Plastik aus mehreren Einzelelementen zusammengesetzt ist. Lorenzo Pompa gießt die jeweiligen Teile in Formen, die aus unterschiedlichsten Materialien bestehen können: Plastikfolie, Klebeband, MDF-Platten, Silikon, Schaumstoff, Styropor, Ton, Noppenfolie oder Holz. Im Prozess des Aushärtens speichert der Gips in seiner Oberfläche präzise die Texturen der Gussformen. Gerade wegen dieser Anpassungsfähigkeit wird das Material Gips häufig als charakterlos bezeichnet. Im deutschen Klassizismus des späten 18. Jahrhunderts wurden aus Gips Abgüsse klassisch-antiker Skulpturen hergestellt. Man versuchte, den weißen Marmor der Originale nachzuempfinden. Erst später wurde klar, dass die antiken Skulpturen ursprünglich farbig gefasst waren und dass das Ideal der reinweißen Plastik eine Täuschung war. Diese zwei Seiten des Gips, die Idealisierung einerseits und die vermeintliche Charakter- und Wertlosigkeit andererseits, sind für Lorenzo Pompa reizvoll. ¿Pompa schafft sehr individuelle plastische Formen, in denen jedes Element seinen festen Platz einnimmt¿, erklärt die Kuratorin der Ausstellung, Melanie Bono, ¿seine Skulpturen befinden sich in einem Stadium zwischen Ideenskizze und endgültiger Ausführung.¿ Diesen Übergang beschreibt der Künstler selbst als energiespendend.
Weitere Informationen unter http://www.lwl-landesmuseum-muenster.de.
Pressekontakt
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