12.07.10 | Kultur Kunstwerk des Monats Juli:
Fotografie ¿Haus im Gebirge¿ von Thomas Wrede
Spiel mit der Wahrnehmung: Thomas Wredes Fotografien irritieren den Betrachter.
Foto: LWL
Die Fotografie aus der Sammlung des LWL-Landesmuseums zeigt ein Gebirge mit seinen steilen, bemoosten Hängen, saftigem Grün, karg aufragenden Felsen und ein Berghaus, geborgen unter einem Felsenvorsprung. ¿Diese Fotografie ruft all die seit Jahrhunderten eingeprägten Aspekte dessen wach, was wir ¿modernen¿ Menschen uns unter einer spektakulären Landschaft vorstellen¿, sagt Melanie Bono, Kuratorin für Gegenwartskunst am LWL-Landesmuseum.
Der Künstler zeigt dem Betrachter mit dem ¿Haus im Gebirge¿ im beeindruckenden Format von 1,20 x 2,40 m die Schönheit, die im Alltag oft unbemerkt im Kleinsten liegt. Denn in Wirklichkeit ist der Bildausschnitt des Fotos ein winziger Ausschnitt aus der Peripherie unserer Umgebung und das stattliche Berghaus ein kleines Modell aus dem Modelleisenbahnbau.
Seit vielen Jahren thematisiert Thomas Wrede in seinen Arbeiten die Wirklichkeitswahrnehmung durch Fotografie. Er setzt dabei am grundlegenden Fehlschluss der Fotografie an und macht sich diesen zunutze: Der Betrachter unterstellt einem Foto die Wiedergabe von Wirklichkeit, auch wenn es für diese Annahme keinerlei gesicherte Grundlage gibt, denn die Fotografie ist ein interpretierendes Medium.
Die Arbeit ¿Haus im Gebirge¿ ist Teil der 2004 begonnenen, langfristig angelegten Serie ¿Real Landscapes¿, in der der Fotograf kleine Landschaftsausschnitte mit Teilen des Eisenbahnmodellbaus bestückt und so den Eindruck von unendlicher Weite auf kleinstem Raum erweckt. Der in Münster lebende Thomas Wrede hat mit seinen Arbeiten bereits auf zahlreichen Ausstellungen und Messen internationale Beachtung erfahren. Von 1998 bis 2005 unterrichtete er an der Kunstakademie Münster.
Die Publikation zum Kunstwerk des Monats kann an der Museumskasse erworben werden.
Pressekontakt
Sarah Thieme, Telefon: 0251 5907-209, presse.landesmuseum@lwl.org und Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
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