12.11.09 | Kultur Sünde und Versuchung
LWL-Landesmuseum zeigt Ausstellung über Max Ernst und Peter Schamoni
Max Ernst, Die Versuchung des hl. Antonius, 1945, Wilhelm-Lehmbruck-Museum, Duisburg.
Foto: © VG Bild-Kunst Bonn 2009
¿Nach Hilfe schreiend liegt der hl. Antonius über dem unbewegten Wasser seiner dunklen, kranken Seele und erhält als Antwort das Echo seiner Ängste: das Lachen der Monster aus seinen Visionen.¿ So beschreibt Max Ernst selbst sein Werk ¿Die Versuchung des heiligen Antonius¿ in einem Katalogtext. Das Schlimmste, was der Heilige in seinen Visionen jemals erlitt, scheint in diesem Bild Wirklichkeit geworden zu sein. Vor einer surrealistischen Landschaft dehnt sich sein Körper in einer schmerzvollen Haltung quer über den Vordergrund und sein Haupt wird kopfüber nach unten gezerrt. Er wird von einem Schwarm gehörnter, zahnbewehrter, haariger Ungeheuer gepeinigt. Mit verzerrten Reptilien-, Vögel- und Menschenfratzen haben die Monster sich in sein leuchtend orangenes Gewand verbissen und seinen Mund mit ihren scharfen Krallen aufgerissen. Am anderen Ende des Sees verkörpert eine sich andeutende nackte Frau die Versuchung der irdischen Liebe. Drastisch wie schon der berühmte deutsche Renaissance-Maler Matthias Grünewald schildert auch Max Ernst den Kampf des Eremiten Antonius, dem der Teufel in verschiedenen Gestalten erschienen war, um ihn von seinem gotterfüllten Leben abzubringen.
Mit diesem surrealistischen Meisterwerk gewann Max Ernst 1946 den ersten Preis eines Wettbewerbs zur Verwendung des Bildes in dem Hollywood-Film ¿The private affairs of bel ami¿. Er setzte sich damit gegen den großen Surrealisten Salvador Dali und dessen weltbekanntes Gemälde der Pferde und Elefanten auf Spinnenbeinen durch.
Pressekontakt
Claudia Miklis, LWL-Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, Telefon: 0251 5907-168 und Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
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