16.03.09 | Kultur Ein Turm für die Kunst
Im Lichthof des LWL-Landesmuseums wird ein Magazin errichtet
¿In Ausnahmesituationen wie der bevorstehenden Bauphase ist ein solcher Depotturm eine innovative Lösung, die nicht nur sehr praktisch ist, sondern auch den hohen Klima- und Sicherheitsansprüchen des Museums genügt¿, sagt die LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Thale. Denn im Gegensatz zur Lagerung in einem Außendepot sind die Kunstwerke so auch während der Umbauphase jederzeit über den eingebauten Aufzug in der Mitte des Turmes zugänglich und für dokumentarische oder restauratorische Arbeiten verfügbar. Auch ein Sicherheitssystem muss nicht extra neu installiert werden, und das gleichbleibende Klima hinter den dicken Museumsmauern ist ideal für die wertvollen Kunstwerke.
Doch so einleuchtend dieser Turmbau heute erscheint, so ungewöhnlich war die Idee zu Beginn der Planungen vor zwei Jahren. ¿Deutschlandweit sind wir meines Wissens das erste Museum, das seine Kunstwerke in solch einem Depotturm mitten in der Sammlung mit Einblicken für die Besucher zwischenlagert¿, erklärt Museumsdirektor Dr. Hermann Arnhold. ¿Inspiriert hat uns hierzu das Musée du Quai Branly in Paris, das einen vergleichbaren Bau zur dauerhaften Präsentation seines Schaudepots hat.¿
In die unteren zwei Stockwerke des neuen Depots im Herzen des LWL-Museums sind Gitterwände eingezogen, an denen einige der kostbarsten Gemälde der Sammlung hängen. Die beiden oberen Etagen sind mit schwer zu transportierenden Möbeln und empfindlichen Skulpturen aus Holz bestückt. Zwar dient der Depotturm in erster Linie der Aufbewahrung der Kunstwerke, doch da er von allen Seiten aus einsehbar ist, fungiert er zugleich als ungewöhnliches Schaudepot.
Wenn der Museumsaltbau mit der Ausstellung ¿Nur das Beste¿ am 23. August wiedereröffnet, können sich die Besucher selbst einen Eindruck vom Depotturm und seinen Schätzen machen.
Der Depotturm mitten im Lichthof des LWL-Landesmuseums bietet Platz für 1800 Gemälde sowie Möbel und Skulpturen.
Fotos: LWL/Ahlbrand-Dornseif
Pressekontakt
Claudia Miklis, LWL-Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, Telefon: 0251 5907-168 und Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
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