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29.12.08 | Kultur Sehnsuchtsort Nordamerika

LWL-Landesmuseum zeigt Prärielandschaft von Albert Bierstadt in der Ausstellung ¿Orte der Sehnsucht¿

Albert Bierstadt , Abend in der Prärie, ca. 1870, Museo Thyssen-Bornemisza, Madrid

Albert Bierstadt , Abend in der Prärie, ca. 1870, Museo Thyssen-Bornemisza, Madrid
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Münster (lwl). Sein 100-jähriges Bestehen feiert das LWL-Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte in Münster mit der Jubiläumsausstellung ¿Orte der Sehnsucht. Mit Künstlern auf Reisen¿. Mit über 550 internationalen Leihgaben widmet sich die Ausstellung im Kunstmuseum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) noch bis zum 11. Januar 2009 dem Phänomen der Künstlerreise vom Mittelalter bis zur Gegenwart. In einer Serie stellt der LWL ausgewählte Exponate vor.

¿Die dämmrige Szene mit der Begegnung zweier winziger, für den Betrachter kaum wahrnehmbarer Trapper, feiert als wahren ¿Helden¿ die Unendlichkeit und Majestät der Prärie - den Inbegriff eines spezifisch US-amerikanischen Sehnsuchtsortes¿, beschreibt Ausstellungskurator Dr. Jürgen Krause das Bild ¿Abend in der Prärie¿ (ca. 1870) von Albert Bierstadt. Die hier gezeigte Verschmelzung von Wildnis, Arkadien und Utopia zu einem idealen ¿American Paradise¿ wirkte bis heute im Selbstverständnis der Vereinigten Staaten nach, so der Kunsthistoriker des LWL-Museums.
Der in Deutschland geborene und in den USA aufgewachsene Maler Bierstadt verkörperte zusammen mit seinem Zeitgenossen und Konkurrenten Frederic Edwin Church die quasi religiöse Aufladung panoramaartiger Landschaftsmalerei in Nordamerika. Bevorzugte Schauplätze der zwei Maler, die beide mit ihren Werke in der Jubiläumsausstellung vertreten sind, waren schon im 19. Jahrhundert die unendlichen Weiten des ¿American West¿. Bierstadts Abendstimmung scheint auf subtile Art die schon damals latente Bedrohung dieses Traumreiches anzusprechen. Seit der Erschließung des nordamerikanischen Kontinentes mit der 1869 errichteten Schienenstrecke vom Atlantik bis zum Pazifik, wurden die Lebenswelten der Prärie zunehmend von Zeichen menschlicher Zivilisation begrenzt. Die Lebensgemeinschaft von Reiter und Pferd wurde damit scheinbar überflüssig. Die Epoche der Parzellierung und Einzäunung hat mit der Eisenbahn auch den Westen der Staaten erreicht, und nur wenig Platz für die deshalb umso inniger geliebten ¿National Parks¿ gelassen.

Dauer der Ausstellung
28. September 2008 bis 11. Januar 2009

Öffnungszeiten während der Jubiläumsausstellung:
Di, Mi, 9 - 19 Uhr, Do, Fr 9 - 21 Uhr
Sa, So 10-18 Uhr
Montags bleibt das Museum geschlossen.
Grundsätzlich hat das Museum an den Feiertagen geöffnet, außer am 24., 25. Dezember und am 31. Dezember ist ab 14 Uhr geschlossen.

Pressekontakt

Christina Henneke, Telefon: 0251 5907-209, christina.henneke@lwl.org und Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235

presse@lwl.org

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