10.12.08 | Kultur ¿Gebaute Reisen¿
Vortrag zum Verhältnis von Architektur und Reisen von Dr. Marcel Schumacher
Unbekannter Fotograf: Der Tempel Angkor Wat als Nachbau auf der "Exposition Coloniale Internationale" in Paris - Nächtliche Illumination, 1931, LWL-LMkuK Bibl.-Sign. A 2*658.
¿Die Visionen von reisenden Architekturen wie der ¿Walking City¿ der Architektengruppe Archigram (1964) leben gerade von der paradoxen Verbindung eines massigen Gebäudes mit der Bewegung. Tatsächlich sind Gebäude in vielen Fällen eng mit der Mobilität verbunden¿, so Schumacher. Durch Architektur können fremde Orte erzeugt werden, wie das Venice in Las Vegas oder im Rahmen von Weltausstellungen, bei denen die ganze Welt an einem Ort konzentriert wird.
Schon der römische Kaiser Hadrian ließ in Tivoli bei Rom in einem Garten Gebäude anlegen, die ihn an Stationen seiner Rundreise durch das Imperium erinnerten. Solche Erinnerungsarchitekturen haben eine vielseitige Motivation und Wirkung. Sie sind persönliches Souvenir und zugleich Zeichen von Inbesitznahmen.
Gebäude können durch ihre spezifische Form die Illusion eines fernen Ort hervorrufen und damit auch eine Reise ersetzen, was zum Erfolg der Kolonialausstellungen und Themenparks wie in Coney Island, New York, führte.
¿Mit dem Beginn der Moderne begann man allerdings an der Zitation von Regional-Stilen zu zweifeln. Auf den Weltausstellungen nach 1945 war die Welt nicht mehr in Form von Simulationen versammelt¿, erklärt Schumacher. In seinem Vortrag geht er auch der Frage nach, wieso es in der Postmoderne schließlich erneut zu Simulationsversuchen kam, wie beispielsweise von Venedig in Las Vegas. Der Vortrag wird den Zuhörern die vielschichtigen Motivationen zeigen, die Menschen dazu bringt, Reisen Architektur werden zu lassen .
Dauer der Ausstellung
28. September 2008 bis 11. Januar 2009
Öffnungszeiten während der Jubiläumsausstellung:
Di, Mi, 9 - 19 Uhr, Do, Fr 9 - 21 Uhr
Sa, So 10-18 Uhr
Montags bleibt das Museum geschlossen.
Pressekontakt
Christina Henneke, Telefon: 0251 5907-209, christina.henneke@lwl.org und Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
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