01.08.08 | Kultur Kunstwerk des Monats August
Idealisierte Küstenlandschaft weckt Reisesehnsucht ¿ LWL-Landesmuseum zeigt ein Bild von Jakob Philipp Hackert
Jakob Philipp Hackert, Umgebung von Neapel ¿ der Golf von Pozzuoli, 1803.
Foto: LWL
Das Werk befasst sich mit einer Region in Italien, die schon vor 200 Jahren ein Sehnsuchtsland für europäische Touristen und ein Zentrum der Wissenschaft war: dem Golf von Neapel. Auch der gebürtig aus Brandenburg stammende Künstler Jakob Philipp Hackert war fasziniert von der italienischen Küstenlandschaft, die er in Naturstudien und idealisierten Landschaftsbildern festhielt. Untypisch für die damalige Zeit fertigte er Zeichnungen direkt in der Natur an und bereist die Gegenden um Rom, Neapel sowie die Küstenregionen um Sorrent und Salerno. Aus seinen Reiseerlebnissen entstanden naturwahre Ansichten und eine Fülle von Italienbildern, in denen er architektonische und topographische Elemente neu zusammenstellte und zu fiktiven Landschaft verband. Ein Bewunderer Hackerts war Johann Wolfgang von Goethe, der während seiner Italienreise bei dem Landschaftsmaler Zeichenunterricht nahm. Goethe sah in Ha-ckerts Kombinationslandschaften mit der Verdichtung von Realität und Fiktion die Erfüllung des klassizistischen Kunstideals.
Als einer der gefragtesten Maler der damaligen Zeit hielt Hackert in ¿Der Golf von Pozzuoli¿ die spektakuläre Landschaft am Fuße des Vesuvs mit ihrem abwechselungsreichen Küstenverlauf von unterschiedlichen Standorten aus fest. Gemälde wie dieses waren kostbare Souvenirs, die man um 1800 von einem Besuch Neapels mitbrachte. Die nach damaligen Verständnis ¿schönste Stadt der Welt¿ zog neben wohlhabenden Genussreisenden auch Wissenschaftler an. Archäologen und Antikensammler brachen von hieraus nach Pompeji und Herculaneum auf, Geologen zur Erkundung des Vesuvs.
In der Ausstellung ¿Orte der Sehnsucht. Mit Künstlern auf Reisen¿, die vom 28.September bis 11.Januar 2009 im LWL-Landesmuseum zu sehen ist, wird Hackerts Bild neben Werken von Johann Wolfgang von Goethe den Sehnsuchtsorte Italien im 18. Jahrhundert repräsentieren.
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Christina Henneke, Telefon: 0251 5907-209, christina.henneke@lwl.org und Frank Tafertshofer, Telefon: 0251 591-235, presse@lwl.org
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