10.06.08 | Kultur Vier neue Macke-Bilder
LWL-Landesmuseum erhält vier Dauerleihgaben
August Macke: Elisabeth am Schreibtisch, 1910, LWL-Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, Münster, Dauerleihgabe aus Privatbesitz.
Foto: LWL
Besonders erwänenswert ist das Bild 'Elisabeth am Schreibtisch', das Macke von seiner jungen Frau im Jahre 1910 im bayerischen Tegernsee malte. 'Voller Anmut und in ruhiger Konzentration hebt sich die dunkelblaue Silhouette von dem helleren und unruhigen Umfeld des Zimmers ab. Eine weiche und warme Farbigkeit erzeugt eine leise und entspannte Stimmung', beschreibt Kurator Dr. Erich Franz das Gemälde. In Tegernsee entstand auch der 'Blick aus unserem Fenster: Gärten im Schnee' mit einem zarten winterlichen Licht.
Zwei Jahre zuvor malte Macke seine zukünftige Schwiegermutter in ganzer Figur ('Porträtstudie Sofie Gerhardt'). Der 21-jährige Maler präsentiert die kunstinteressierte stehende Frau in den neuesten Tendenzen damaliger Malerei. Die farbige und formale Vereinfachung erinnert an Edvard Munch und an die französischen 'Fauves'.
Das früheste der vier Bilder entstand 1907 und hat den Titel 'Spaziergänger'. Zum ersten Mal stellte hier der 20-jährige Macke das Thema des ziellosen Schlenderns in der Natur dar, das später sein Werk bestimmen wird. Ein Mann blickt mit seiner Tochter nach rechts; die Mutter bückt sich nach links, um Blumen zu pflücken. Von den kleinen Menschen aus wird der Blick an dünnen Baumstämmen entlang hoch in den blauen Frühlingshimmel geführt. August Macke hat in diesem Bild Einflüsse des Schwarzwaldmalers Hans Thoma mit den Eindrücken impressionistischer Malerei verbunden, die er kurz zuvor in Paris aufgenommen hatte.
Die vier Bilder sind zunächst in der Macke-Ausstellung zu sehen, die der LWL noch bis zum 22. Juni in seinem Haus am Domplatz zeigt.
Pressekontakt
Claudia Miklis, Tel.: 0251 5907-168 und Markus Fischer, Tel.: 0251 591-235
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