15.11.07 | Kultur Vortrag zum
¿Reiz des Seriellen¿
Judocus Vredis, Maria mit Kind als Himmelskönigin von einem Hausaltärchen, Pfeifenton, Karthause Weddern, Ende 15. Jh.
Foto: LWL
Die Kunsthistorikerin berichtet über eine wenig beachtete Kunstgattung, die Tonplastik. Der Mönch Judocus Vredis fertigte im ausgehenden 15. Jahrhundert in seiner Werkstatt in der Karthause Weddern detailreiche und fein ausgearbeitete Tonreliefs. Die dargestellten Heiligenfiguren oder biblischen Szenen dienten dem Gebet und der Andacht.
Für den heutigen Betrachter stellen sie mit ihrem kleinteiligen Erscheinungsbild eine besondere Herausforderung dar und auch die Inschriften, die auf über das jeweilige Bild hinausgehende Zusammenhänge verweisen, erfordern eine intensive Auseinandersetzung. Die Referentin widmet sich zudem der Frage, ob es Bezüge zwischen dem speziellen Erscheinungsbild der bemalten Reliefs und der spätmittelalterlichen Frömmigkeitspraxis gibt.
Die Mittelalter-Sammlung des LWL-Landesmuseums für Kunst und Kulturgeschichte stellt in Umfang und Qualität einen der Schwerpunkte des Museums dar. Sie bietet einen repräsentativen Querschnitt zu allen Gattungen der mittelalterlichen Kunst. Die Vortragsreihe ¿Neue Forschungen zur Alten Kunst¿ hat der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) anlässlich der Neueinrichtung der Mittelalterabteilung in seinem LWL-Landesmuseum im Jahr 2006 angestoßen. Sie widmet sich den Hauptwerken der Mittelalter-Sammlung aus fächerübergreifender Perspektive.
Weiterer Vortrag:
13. Dezember 2007: ¿Heilige Häupter in textiler Zeit. Das spätgotische Hochaltarretabel der Klosterkirche Marienfeld und sein verlorener Reliquienschrein¿
Dr. Reinhard Karrenbrock, Bischhöfliches Generalvikariat Münster
Die Vorträge finden jeweils um 20 Uhr am ¿Langen Donnerstag¿ statt, so dass die Möglichkeit besteht, vor Vortragsbeginn die Sammlung zu besuchen.
Pressekontakt
Birthe Schumacher, Telefon: 0251 5907-209 und Frank Tafertshofer, Telefon: 0251 591-235
Der LWL im Überblick
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit mehr als 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 20 Krankenhäuser, 18 Museen, zwei Besucherzentren und ist einer der größten Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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