28.02.07 | Der LWL Morgner ist bald der am besten untersuchte Künstler Deutschlands - Drohender Verfall: Reihenuntersuchung gibt Hinweise für die Restaurierung
Das Bild ¿Ornamentale Komposition 9¿ aus dem Jahr 1912 lässt sich nicht mehr vollständig restaurieren, da auf das ursprünglich ungefirnisste Bild später Lack aufgetragen wurde.
Foto: Wohl
Die Stadt Soest hofft bei der Beantwortung dieser Fragen auf die Proben von Fachmann Dietmar Wohl, der genau aufgeführt hat, wann er welchen Farbpartikel von welchem Bild gesammelt hat. Der Soester Kulturdezernent Rolf Sander, Thomas Nübel, Abteilungsleiter Schule, Kultur und Sport und der Soester Stadtarchivar Dr. Norbert Wex haben die 80 kleinen Proben am Mittwoch (28.02.) an Prof. Dr. Elisabeth Jägers übergeben. Die Leiterin des Mikroanalytischen Labors in Bornheim bei Bonn wird die Zusammensetzung der Proben in einer Reihenuntersuchung aufschlüsseln.
¿Am Ende dieser einzigartigen naturwissenschaftlichen Reihenuntersuchung wird Morgner der am besten untersuchte Maler in Deutschland sein. Wir wissen dann genau, welche Bindemittel und Pigmente er verwendet hat und welche Schäden möglicherweise frühere Restaurierungen und die falsche Lagerung der Bilder verursacht haben. Mit den Ergebnissen hoffen wir Hinweise zu finden, wie weitere Morgner-Bilder vor dem drohenden Verlust durch abplatzende Farben bewahrt werden können¿, so Eckehard von Schierstaedt vom LWL-Museumsamt.
Am Beispiel des Bildes ¿Ornamentale Komposition 9¿ aus dem Jahr 1912 demonstrierte Wohl die Probleme bei der Restaurierung: Auf das ursprünglich ungefirnisste Bild wurde später Lack aufgetrgen, der sich jetzt nicht mehr von der Oberfläche des Bildes lösen lässt. ¿Die Untersuchung soll zeigen, ob dieses Problem noch bei mehren unserer Morgner-Bildern zu befürchten ist. Dann wissen wir, wie viel Zeit wir bei der Restaurierung noch haben, bevor die Bilder unwiederbringlich zerstört sind¿, so Sander.
Pressekontakt
Markus Fischer, Tel. 0251 591-235
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