18.05.06 | Der LWL skulptur projekte münster 07: Der "Vorspann" beginnt
Die Künstler Eva Meyer und Eran Schaerf eröffnen die Vortragsreihe ¿Vorspann¿. Foto: Wilfried Petzi
Die Kuratoren der Ausstellung Kasper König (Museum Ludwig Köln) und Brigitte Franzen (Westfälisches Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Münster) sowie die assoziierte Kuratorin Carina Plath (Westfälischer Kunstverein Münster) fordern etwa 35 Künstler auf, sich mit diesem Thema zu beschäftigen. Zentrales Anliegen von skulptur projekte münster 07 ist, die Langzeitstudie ¿Kunst und Öffentlichkeit¿ nach 1977, 1987 und 1997 mit zeitgemäßen Beiträgen fortzuführen. Veranstaltet wird die Ausstellung vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) und der Stadt Münster.
Zum Konzept von skulptur projekte münster 07 gehören Kooperationen, die schon im Vorfeld der Ausstellung aktiv werden. Den Beginn dieses Rahmenprogramms, das skulptur projekte münster 07 vorbereitet und begleitet, macht der ¿Vorspann¿, eine Zusammenarbeit mit der Kunstakademie Münster, unterstützt von den Freunden der Kunstakademie Münster.
An der Kunstakademie Münster sind im Sommersemester 2006 und im Wintersemester 2006/2007 zehn Künstler zu Gast, die für skulptur projekte münster 07 einen Beitrag entwerfen. In öffentlichen Vorträgen sprechen die Künstler über ihre Arbeit, in einem Workshop mit den Studenten vertiefen sie die Thematik. International bekannte Künstler treten auf diese Weise in den Dialog mit Kunststudierenden.
Die Organisatorinnen dieser Vortragsreihe sind Dr. Brigitte Franzen, Kuratorin der skulptur projekte münster 07 am Westfälischen Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, und Prof. Dr. Hildegund Amanshauser, Lehrstuhl Kunstwissenschaft / Kunst und Öffentlichkeit an der Kunstakademie Münster. Die Vorträge und Workshops werden in einer Publikation dokumentiert, die im Februar 2007 erscheinen soll.
Der ¿Vorspann¿ beginnt mit dem Vortrag von Eva Meyer und Eran Schaerf am
23. Mai 2006
um 18 Uhr
Hörsaal der Kunstakademie Münster
Leonardo-Campus 2
48149 Münster
Eva Meyer (*1950 in Freiburg) und Eran Schaerf (*1962 in Tel Aviv) leben und arbeiten in Berlin und Brüssel.
Nach seinem Studium der Architektur, des Städtebaus, von Video und Fotografie sowie seiner Übersiedlung nach Berlin im Jahre 1985 entwickelte Eran Schaerf ein Medien und Gattungen übergreifendes Werk, das zwischen Erzählung und Spiel angesiedelt ist. Für die Ausstellung ¿Schneider und Sohn'¿ in der Berliner Galerie Zwinger baute der Künstler 1991 ein Environment aus Alltagsgegen-ständen, das mit Bild- und Wortkomponenten verknüpft war und 1992 zur Einladung auf die documenta führte. 1993 folgte die Einladung zur Biennale in Venedig und 1998 zur Manifesta.
Deutsch ist für Schaerf nicht die Muttersprache und diese Distanz ist es, die es dem Künstler erlaubt, Sprache wie eine Skulptur zu bearbeiten.
Dieser Schwerpunkt führte Anfang der 1990er Jahre zur Zusammenarbeit mit der Philosophin und Schriftstellerin Eva Meyer. Deren wissenschaftliche und künstlerische Arbeiten laufen parallel und sind vielfach miteinander verbunden. Engagiert in der feministischen Bewegung wird Meyer nach ihrer Promotion zu Gastprofessuren u. a. in Hamburg, Wien, Basel, Zürich, Berkeley und New York eingeladen. Seit 2003 ist sie Professorin an der National Academy of Fine Art in Oslo. In ihrem letzten Buch 'Von jetzt an werde ich mehrere sein' unternimmt Meyer 2003 den Versuch, ein Verhältnis von Bild und Schrift zu bestimmen, das ohne die übliche Hierarchisierung auskommt. Das von der Philosophin beschriebene Lesen von Texten mit Hilfe einer Theorie des Kinobildes hinterfragt den Status des Bildes und zeigt die Nähe Meyers zur künstlerischen Arbeit von Eran Schaerf. Seit 1997 arbeiten beide vermehrt an der gemeinsamen Produktion von Hörspielen und Filmen.
Weitere Termine für den ¿Vorspann¿ im Sommersemester 2006:
30. Mai 2006 Martin Boyce - Glasgow
13. Juni 2006 Dominique Gonzales-Foerster - Paris
20. Juni 2006 Deimantas Narkevicius - Vilnius
27. Juni 2006 Guy Ben-Ner - Tel Aviv/New York
4. Juli 2006 Susan Philipsz - Berlin
Die Vorträge finden immer dienstags von 18.00 bis 20.00 Uhr im Hörsaal der Kunstakademie (1. OG), Leonardo-Campus 2, in 48149 Münster statt.
Die Anzahl der Plätze ist begrenzt. Der Eintritt ist frei. Die Vorträge werden überwiegend in englischer Sprache gehalten.
Pressekontakt
Claudia Miklis, Telefon 0251 5907-305, presse@skulptur-projekte.de
Der LWL im Überblick
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit mehr als 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 20 Krankenhäuser, 18 Museen, zwei Besucherzentren und ist einer der größten Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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