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12.12.02 | Der LWL LWL zeigt ein Exlibris von Julius Nitsche als Kunstwerk des Monats

Julius Nitsche: Exlibris Fritz Behrendt, um 1925, Farbholzschnitt/Japanpapier, 12,3 x 12,5 cm.<br>Foto: LWL</br>

Julius Nitsche: Exlibris Fritz Behrendt, um 1925, Farbholzschnitt/Japanpapier, 12,3 x 12,5 cm.
Foto: LWL

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Münster (lwl). Heute schreibt man einfach den Namen ins eigene Buch. Oder man klebt einen Adressaufkleber hinein. Früher betrieben Buchbesitzer einen größeren Aufwand, um ihr Eigentum zu kennzeichnen: Sie legten Exlibris in ihre Bücher. Diese Einlegeblätter nannten nicht nur den Namen des Buchbesitzers, sie zeigten auch oft sein Monogramm oder Wappen. Außerdem stellten symbolische oder allegorische Darstellungen Bezüge zum Eigentümer dar. Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) zeigt im Dezember in seinem Westfälischen Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte ein Exlibris, das Julius Nitzsche (1882 ¿ 1965) um 1925 für seinen Künstlerkollegen Fritz Behrendt geschaffen hat, als Kunstwerk des Monats.

Die ersten Exlibris entstanden nach der Erfindung des Buchdrucks Ende des 15. Jahrhunderts. Als gegen Ende des 19. Jahrhunderts in neuen Druckverfahren größere Auflagen gedruckt wurden, erfuhr das Exlibris eine Wiederbelebung. Die Bucheignungszeichen wurden zu beliebten Sammlerobjekten und verloren weitgehend ihre eigentliche Aufgabe. Sie erschienen nun als selbstständige graphische Blätter im Kunsthandel. Der Münsteraner Kriegsgerichtsrat Konrad Hoffschulte legte eine beachtliche Exlibris-Sammlung an, deren Schwerpunkt auf Blättern aus der Zeit zwischen 1900 und 1920 liegt. Diese Sammlung gehört seit 1927 dem Westfälischen Landesmuseum.

Zu dem Sammlungskonvolut gehört auch das Blatt von Julius Nitsche. Wie üblich nennt es den Namen des Besitzers und unterstreicht den Bezug zu ihm grafisch: ¿Anstelle der geschwungenen Ornamente des Jugendstils tritt hier schon eine offene Bildform, deren Darstellung plakativ ist und humorvollen Charakter hat: Ein Maler mit Palette und Pinseln streicht ein Zebra farbig an. Die Betonung der Ölfarben hat werbewirksame Bedeutung, denn Fritz Behrendt war nicht nur Maler, sondern auch Gründer einer Ölfarben-Fabrik¿, erklärt LWL-Kunsthistorikerin Annegret Rittmann.




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