10.10.02 | Der LWL Fünf neue Macke-Bilder im Westfälischen Landesmuseum Münster
August Macke: Schaufenster, 1913, Tempera und Aquarell.
Foto: LWL
Der Star dieser Neuzugänge ist das Aquarell ¿Schaufenster¿ aus der ¿ahlers collection¿. Man hat den Eindruck, dass Macke in diesem 1913 entstandenen Werk das Licht selbst gemalt hat. Wie die dargestellten Menschen steht auch der Betrachter vor einem Schaufenster, das nichts anderes zeigt als das Licht. Zwischen den Passanten auf der Straße öffnen sich kristalline Brechungen von Weiß, Gelb, Rot und Blau, deren Helligkeiten durch kontrastierende dunkle Stellen fast ins Blendende gesteigert erscheinen.
In einem seiner seltenen abstrakten Werke mit dem Titel ¿Farbige Karos¿ studierte Macke die beiden Wirkungen, die seine Farben vor allem bestimmen: die Transparenz durch wechselnde Farbnachbarschaften und die Steigerung durch Kontraste. Das Bild gehörte ursprünglich der Familie Macke und befindet sich heute in Privatbesitz.
Bereits mit zwanzig Jahren malte Macke ein kleines Selbstbildnis, das der Stadt Meschede gehört. Die Familie Mackes schenkte der Stadt dieses Gemälde als Dank für die Benennung einer Schule nach dem Künstler. Nun kann es im Zusammenhang mit den anderen Werken des Künstlers seinen früh entwickelten Sinn für klare Formwirkungen und spontane Lebendigkeit deutlich machen.
Zwei Bilder aus Privatsammlungen stammen aus dem Jahr 1910, als Macke für ein Jahr im bayerischen Ort Tegernsee wohnte. Er hatte die starkfarbigen Landschaften der französischen Fauvisten in Paris und München studiert und verband sie mit den Eindrücken des Voralpenlandes. Das eine Bild zeigt ein ¿Landhaus mit Garten¿ und ist eine Symphonie in Grün. Das andere wurde offenbar vom Fenster der Wohnung aus gemalt und stellt nicht weniger als 19 Personen dar, die auf der Dorfstraße vorbeispazieren. Später sollte eben das zu Mackes Hauptthema werden: das Spazieren der Menschen in der Stadt oder im Park und das Spazieren des betrachtenden Auges im Bild.
Durch die neuen Dauerleihgaben wird Tradition des Westfälischen Landesmuseums Münster als Hauptort der wissenschaftlichen, nachlasspflegerischen und kuratorischen Auseinandersetzung mit dem Werk August Mackes weiter gefestigt.
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Markus Fischer Telefon: 0251 591-235
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