FilmGalerie Herbststaffel 2025: IN MEMORIAM. Cineastische Rückblenden
In den vergangenen Jahren sind einige der großen Visionäre des modernen Kinos von uns gegangen. Der Revolutionär Jean-Luc Godard starb 2022, Terence Davies, der große Erzähler des britischen Kinos, 2023, die Schauspieler:innen Donald Sutherland, Gena Rowlands sowie Shelly Duval verließen uns 2024 und nicht zuletzt der geniale Bilderfinder David Lynch Anfang dieses Jahres.
Ihr Schaffen leitete die Erneuerung der Filmsprache ein, die um 1960 herum einsetzte: Jean-Luc Godard “zertrümmerte“ mit seinen Filmen der Nouvelle Vague das überlieferte Erzählkino, und Regisseure wie Terence Davies und David Lynch griffen diese Botschaft auf. Davies mit seiner humanistischen Bildintelligenz des Erinnerns und Lynch z.B. mit dem radikal neuen Einsatz von Musik. Aber auch die Schauspieler:innen schufen Neues: etwa frische Spielarten von Körperlichkeit jenseits der Geschlechternormen, mit verletzlichen Männern sowie Frauen neben dem Ideal von Schönheit und Sittlichkeit. Die Bilder, die dieses neue Kino zeigte, waren nicht immer verlässlich, jedoch zumeist schön und stets bewegend. Was mit der Nouvelle Vague begann, etablierte sich unter dem Label “Arthouse“ schnell zum angesagten Kino. Die Künstler:innen, an die die Reihe erinnert, schufen Meilensteine der Kinogeschichte – es ist an der Zeit, kurz anzuhalten, Adieu zu sagen und mit ihnen ein vitales und innovatives Kino zu feiern.