02.01.24 | Kultur Geschlechtliche Ungleichheiten in der Kunstwelt
Sonderausstellung "Nudes" im LWL-Museum für Kunst und Kultur
Es. handelt es sich um ein Kunstwerk der feministischen Künstlerinnengruppe Guerrilla Girls. Das Kollektiv besteht aus anonymen Aktivistinnen, die nach eigener Aussage "mit reißerischen Schlagzeilen, empörendem Bildmaterial und mörderischen Statistiken geschlechtsspezifische und ethnische Vorurteile und Korruption in Kunst, Film, Politik und Popkultur aufdecken".
Die Künstlerinnen haben das Plakat für eine Ausstellung des "Public Art Fund" in New York entworfen. Es wurde jedoch von der Kunstorganisation abgelehnt. Daraufhin entschied sich das Kollektiv, das Werk auf New Yorker Busse zu plakatieren.
Auf dem Bild ist ein weiblicher Akt in einer klassischen, liegenden Position zu sehen. Der Akt ist eine Reproduktion der "Grande Odalisque" des Künstlers Jean-Auguste-Dominique Ingres von 1814. Die nackte Person trägt eine Gorilla-Maske, das Markenzeichen der Guerrilla Girls, mit dem die Gruppe ihre Identitäten schützt.
Das Plakat kritisiert die sexuelle Diskriminierung und den strukturellen Ausschluss von Frauen in der Kunstwelt am Beispiel des Metropolitan Museum of Art in New York City. Während dort im Jahr 1989 rund 85 Prozent der Aktdarstellungen Frauen abbilden, stammen weniger als fünf Prozent der Werke in der Abteilung für moderne Kunst von Künstlerinnen.
Auch heute beschäftigen sich die Guerrilla Girls noch mit diesem Ungleichgewicht. Es gibt zwei aktualisierte Poster, das Neueste von 2013, auf denen die prozentualen Anteile angeglichen wurden. Aktuell werden laut den Künstlerinnen zwar weniger weibliche Akte (76 Prozent) im Metropolitan Museum ausgestellt, jedoch stammen nun weniger als vier Prozent aller modernen Kunstwerke von Künstlerinnen. Die angepassten Poster sind auf der Website der Aktivistinnengruppe zu finden.
"Nudes" ist die dritte Ausstellung, die das Kunstmuseum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) in Kooperation mit der "Tate" veranstaltet: "Henry Moore. Impuls für Europa." (2016/17) und der Publikumsmagnet "Turner: Horror and Delight" (2019/20) stehen für die erfolgreiche Zusammenarbeit. Die 90 Werke stammen unter anderem von Auguste Rodin, Francis Bacon, Zanele Muholi, Marlene Dumas, Pablo Picasso, Alice Neel, Tracey Emin und den Guerrilla Girls und werden mit Kunstwerken aus der Sammlung des LWL-Museums für Kunst und Kultur von Edvard Munch, August Macke und anderen gezeigt.
Pressekontakt
Frank Tafertshofer, Telefon 0251 591-235 und Zora Delija, Telefon 0251 5907-220, presse.museumkunstkultur@lwl.org
LWL-Museum für Kunst und Kultur
Tel.: 0251 5907-210Domplatz 10 48143 Münster Karte und Routenplaner
Der LWL im Überblick
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit mehr als 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 20 Krankenhäuser, 18 Museen, zwei Besucherzentren und ist einer der größten Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
Zu allen Pressemitteilungen des LWL Zu allen Pressemitteilungen dieser LWL-Einrichtung