22.11.23 | Kultur Emanzipation der Geschlechterrollen
Türkischer Filmabend im LWL-Museum für Kunst und Kultur
Die türkische Filmreihe läuft anlässlich der Verleihung des Konrad-von-Soest-Preises 2023 an die Künstlerin Esra Ersen. Der Eintritt kostet fünf Euro. Tickets gibt es online und an der Abendkasse. Die Kunst- und Filmwissenschaftlerin Elke Kania führt in den Abend ein.
Die Regisseurin Deniz Gamze Ergüven präsentiert in ihrem vielfach ausgezeichneten Film "Mustang" (2015) die Geschichte der zwölfjährigen Lale und ihrer vier älteren Schwestern. Am letzten Schultag vor den Sommerferien liefern sie sich auf dem Heimweg eine Wasserschlacht mit mehreren Mitschülern. Ihre Familie fasst das als Provokation auf, mit der sie dem Ruf der Familie und ihrem eigenen Wert auf dem Heiratsmarkt schädige. Der Vorwurf lautet, sie hätte sich an den Jungen gerieben und somit ihre Unschuld in Frage gestellt.
Der Film zeigt aus Lales Perspektive, wie sich die Schwestern gemeinsam gegen die ihnen aufgedrängten traditionellen Geschlechterrollen wehren. Die Regisseurin Ergüven plädiert für mehr Freiheit und Selbstbestimmung im Rahmen der sich wandelnden Geschlechtervorstellungen in der Türkei.
Hintergrund
Die Geschichte des türkischen Films reicht über 100 Jahre zurück. Erst seit Mitte der 1990er Jahre hat sich jedoch abseits von Blockbustern und Unterhaltungskino ein unabhängiges Qualitätskino etabliert. Junge Regisseur:innen und Filmemacher:innen haben kraftvolle Bildsprachen und vielschichtige Erzählungen entwickelt, die das politische und religiöse Klima im Land reflektieren. Für die Herbststaffel hat die Filmgalerie unter anderem Coming-of-Age-Filme ausgewählt, um den Geist des Aufbruchs zu vermitteln. Diese Filme nehmen metaphorisch das Heranwachsen und die Selbstbehauptung junger Erwachsener in den Blick.
Pressekontakt
Pressekontakt: Frank Tafertshofer, Telefon 0251 591-235 und Zora Delija, Telefon 0251 5907-312, presse.museumkunstkultur@lwl.org
LWL-Museum für Kunst und Kultur
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Der LWL im Überblick
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit mehr als 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 20 Krankenhäuser, 18 Museen, zwei Besucherzentren und ist einer der größten Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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