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22.11.23 | Kultur Emanzipation der Geschlechterrollen

Türkischer Filmabend im LWL-Museum für Kunst und Kultur

Münster (lwl). Das LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster präsentiert in seiner Herbststaffel der "Filmgalerie" eine Auswahl an neuen türkischen Filmen. Die letzte Filmvorstellung der Reihe "Aufbruch aus der Tradition - Neuer türkischer Film" zeigt am Dienstag (28.11.) um 19.30 Uhr den Film "Mustang".

Die türkische Filmreihe läuft anlässlich der Verleihung des Konrad-von-Soest-Preises 2023 an die Künstlerin Esra Ersen. Der Eintritt kostet fünf Euro. Tickets gibt es online und an der Abendkasse. Die Kunst- und Filmwissenschaftlerin Elke Kania führt in den Abend ein.

Die Regisseurin Deniz Gamze Ergüven präsentiert in ihrem vielfach ausgezeichneten Film "Mustang" (2015) die Geschichte der zwölfjährigen Lale und ihrer vier älteren Schwestern. Am letzten Schultag vor den Sommerferien liefern sie sich auf dem Heimweg eine Wasserschlacht mit mehreren Mitschülern. Ihre Familie fasst das als Provokation auf, mit der sie dem Ruf der Familie und ihrem eigenen Wert auf dem Heiratsmarkt schädige. Der Vorwurf lautet, sie hätte sich an den Jungen gerieben und somit ihre Unschuld in Frage gestellt.

Der Film zeigt aus Lales Perspektive, wie sich die Schwestern gemeinsam gegen die ihnen aufgedrängten traditionellen Geschlechterrollen wehren. Die Regisseurin Ergüven plädiert für mehr Freiheit und Selbstbestimmung im Rahmen der sich wandelnden Geschlechtervorstellungen in der Türkei.

Hintergrund
Die Geschichte des türkischen Films reicht über 100 Jahre zurück. Erst seit Mitte der 1990er Jahre hat sich jedoch abseits von Blockbustern und Unterhaltungskino ein unabhängiges Qualitätskino etabliert. Junge Regisseur:innen und Filmemacher:innen haben kraftvolle Bildsprachen und vielschichtige Erzählungen entwickelt, die das politische und religiöse Klima im Land reflektieren. Für die Herbststaffel hat die Filmgalerie unter anderem Coming-of-Age-Filme ausgewählt, um den Geist des Aufbruchs zu vermitteln. Diese Filme nehmen metaphorisch das Heranwachsen und die Selbstbehauptung junger Erwachsener in den Blick.

Pressekontakt

Pressekontakt: Frank Tafertshofer, Telefon 0251 591-235 und Zora Delija, Telefon 0251 5907-312, presse.museumkunstkultur@lwl.org

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