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09.09.22 | Kultur Mittelalterlicher Münzschatzfund im Jahr 1981

LWL-Museum für Kunst und Kultur präsentiert das Kunstwerk des Monats September

Ein Schatzfund aus dem Jahr 1981 ist das Kunstwerk des Monats September.<br>Foto: LWL / Sabine Ahlbrand-Dornseif

Ein Schatzfund aus dem Jahr 1981 ist das Kunstwerk des Monats September.
Foto: LWL / Sabine Ahlbrand-Dornseif
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Münster (lwl). Der Schatz von 65 Pfennigen aus dem Mittelalter in Selm-Bork 1981 war eine historische Sensation. Für Westfalen handelt es sich nach wie vor um den ältesten mittelalterlichen Münzschatzfund und den einzigen aus dem 10. Jahrhundert. Das LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster präsentiert die Münzen und ihre Geschichte nun als Kunstwerk des Monats September.

Die Entdeckung der Münzen am 2. Juli 1981 im Umfeld der St. Stephanus-Kirche in Selm-Bork ist weniger aufgrund der Objekte so besonders, sondern vielmehr wegen des Fundes an sich. Die Kölner Pfennige der Königszeit Ottos I. mit der Prägung des Herrschers und dem Stadtnamen waren in den 1980er Jahren bekannt. Bedeutend ist aber die Existenz des Schatzfundes, denn aus dieser Zeit sind in ganz Deutschland nur wenige, vergleichbare derartige Ausgrabungen bekannt. Besonders für den westfälischen Raum stellt der Fund solcher Münzen aus dem Raum Köln ein Alleinstellungsmerkmal dar.

Die Seltenheit solcher Funde hängt damit zusammen, wie oft solches Münzgeld im Gebrauch war, was vor der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts noch selten war. Der Schatzfund aus Selm zeigt vor allem die Dominanz von Münzgeld in Köln zu dieser Zeit. Dass Münzen aus Köln im weiten Umkreis gefunden werden verdeutlicht, dass es kaum andere Münzstätten, also Fabriken in denen Münzen geprägt werden, gegeben hat.

Münzstätten gab es im westlichen Westfalen in Dortmund und Münster erst seit dem späten 10. Jahrhundert. Bis dahin war Köln die wichtigste Stadt für Prägungen. Es verwundert nicht, wenn ein Schatzfund ab der Mitte des 10. Jahrhunderts ausschließlich Münzen aus Köln enthielt. Die rheinische Münzstätte versorgte Westfalen mit und zu Beginn einer tieferen Monetarisierung der Region zum Ausgangspunkt für Nachprägungen wurde konnte

Am Langen Freitag (9.9.) findet um 18.30 und um 19.15 Uhr ein Gespräch zu diesem Kunstwerk mit dem Kurator Stefan Kötz statt. Die Teilnahme kostet zwei Euro, Tickets gibt es im Ticketshop. Für vier Wochen ist das Werk im Foyer des Museums zu sehen.

Pressekontakt

Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235, presse@lwl.org und Robin Hofstetter, LWL-Museum für Kunst und Kultur, Telefon 0251 5907-220, robin.hofstetter@lwl.org

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