25.05.22 | Kultur Eine dokumentarische Entdeckungsreise
LWL-Museum für Kunst und Kultur zeigt Film "Finding Vivian Maier"
In dem Dokumentarfilm "Finding Vivian Maier" geht es um die Entdeckung und Aufarbeitung des Werkes der US-amerikanischen Fotografin Vivian Maier. Aus purem Zufall stößt der Historiker John Maloof bei einer Zwangsversteigerung in Chicago auf einen Karton mit tausenden, auf einem Dachboden entdeckten Bildern und unentwickelten Filmen.
Es handelt sich dabei um Momentaufnahmen aus dem amerikanischen Alltag der 1950er- und 1960er- Jahre. Sehr schnell wird Maloof die hohe Qualität dieser Fotografien bewusst und er beginnt zu recherchieren. Er stößt schließlich auf die Geschichte von Vivian Maier, die zeitlebens als Nanny in Chicago arbeitete und nebenbei mit einer Rolleiflex-Kamera fotografierte.
Mit scharfem Blick für den richtigen Moment sowie einem Sinn für Komik und Tragödie, dokumentierte Maier das US-amerikanische Straßenleben. Es entstanden mehr als 100.000 Aufnahmen, die sie jedoch streng unter Verschluss hielt, bis sie 2009, im Alter von 83 Jahren völlig vereinsamt starb.
"Maloofs Dokumentation besitzt ihre eigene filmische Qualität: Die Erzählstruktur des Filmes integriert die detektivische Spurensuche und entfaltet dadurch eine krimihafte Spannung", erklärt Dr. Daniel Müller-Hofstede, Leiter des Kulturprogramms am LWL-Museum. Daneben erzeuge die große Zahl der interviewten Zeitgenossen eine schillernde Vielstimmigkeit. Hierbei trete ganz nebenbei die widersprüchliche Persönlichkeit Maiers zutage und mache beklemmend deutlich, dass keiner der Menschen, bei denen sie als Nanny arbeitete, eine Ahnung von den Dimensionen ihrer Leidenschaft und ihres Talents hatte..
Unter dem Titel "1 zu 24. Fotografie im Film" sind noch bis zum 8. Juni fünf Filmabende geplant. Anlass für die Reihe bietet die Fotografie-Ausstellung "Der Augenblick. Die Fotografin Annelise Kretschmer" (bis 14.8.), die parallel im Kunstmuseum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) läuft. Der Eintritt kostet fünf Euro pro Abend. Tickets gibt es vorab online und an der Abendkasse.
Die "Filmgalerie" ist eine Kooperation des LWL-Museums für Kunst und Kultur und des LWL-Medienzentrums für Westfalen sowie der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster.
Das weitere Programm in der Übersicht:
Mittwoch, 1. Juni 19.30 Uhr
Finding Vivian Maier
USA 2013, Farbe, 84 Minuten, dt.
Regie: John Maloof / Charlie Siskel
Einführung: Elke Kania M.A. (Köln)
Mittwoch, 8. Juni 19.30 Uhr
Das Salz der Erde
FR/BRA/ITA 2014, Farbe, 110 Minuten, dt, frz., port.
Regie: Wim Wenders
Einführung: Prof. Dr. Reinhold Zwick (Münster)
Pressekontakt
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235, presse@lwl.org und Laura Ambrosius, LWL-Museum für Kunst und Kultur, Telefon 0251 5907-312, laura.ambrosius@lwl.org
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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit mehr als 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 20 Krankenhäuser, 18 Museen, zwei Besucherzentren und ist einer der größten Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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