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11.04.22 | Kultur Umgestürzter LKW auf großformatiger Leinwand

LWL-Museum für Kunst und Kultur präsentiert Kunstwerk des Monats

Münster (lwl). Tatjana Dolls Kunstwerke fallen durch ihre großen Maße ins Auge. Das LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster zeichnet ihr Gemälde "Truck_Whatkanido" von 2017 mit einer Höhe von 3,26 Metern und einer Breite von 6,71 Metern nun als Kunstwerk des Monats April aus. Farbgewaltig präsentiert die Konrad-von-Soest-Preisträgerin von 2018 hier ein wiederkehrendes Motiv ihrer Kunst: einen umgestürzten LKW.

Neben dem großen Format ist auch die Motivik der Künstlerin auffällig. Doll wählt für ihre Malerei meist Sujets, die den Betrachtenden aus dem Alltag vertraut sind. Neben Verbots- und Hinweisschildern wiederholen sich Darstellungen von fahrenden oder fliegenden Objekten wie Autos oder Flugzeuge. Diese Objekte sind charakteristische Transportmittel, sie können Distanzen überwinden, die der Mensch mit bloßer Körperkraft nicht bewältigen kann. Mit dieser Fähigkeit, Zeit und Raum zu überbrücken, stehen sie auch symbolisch für die Schnelllebigkeit der heutigen Zeit. Der LKW als Transportmittel von Waren und Gütern verweist darüber hinaus auf die Welt des Konsums: In "Truck_Whatkanido" ist dieses Symbol der Massenkultur umgestürzt.

Tatjana Doll, geboren 1970 in Burgsteinfurt, die bis 1998 bei Dieter Krieg (1937-2005) an der Düsseldorfer Kunstakademie studierte, lotet in ihrem Gesamtwerk die Möglichkeiten und Grenzen der Malerei aus. Sie trotzt konventionellen Ansprüchen an eine langsam, sorgfältig und mit wertvollen Materialien ausgeführte Malerei und fordert: "So viele Bilder malen wie es geht und so schnell wie möglich." Ihr Material dafür ist die Lackfarbe, die heute vor allem als synthetisches Industrieprodukt zum Einsatz kommt, um Flächen zu versiegeln.

Pressekontakt

Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Robin Hofstetter, LWL-Museum für Kunst und Kultur, Telefon 0251 5907-220, presse.museumkunstkultur@lwl.org

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