23.12.21 | Kultur Ziviler Widerstand in der Kunst
LWL-Museum für Kunst und Kultur stellt Werk der Nimmersatt-Ausstellung vor
In der Arbeit "My Name Means Future" von der Künstlerin Andrea Bowers kommt die junge Aktivistin Tokata Iron Eyes zu Wort, die sich für den Baustopp einer Erdölpipeline einsetzt.
© Andrea Bowers.
Installationsansicht LWL-Museum für Kunst und Kultur.
Foto: LWL / Hanna Neander
Die amerikanische Künstlerin Bowers (*1965) ist mit zwei Arbeiten im ersten Raum der Ausstellung vertreten. Sowohl die Videoarbeit "My Name Means Future" als auch die Papierarbeit "Petra Kelly's Jacket" thematisieren Akteur:innen, die sich politisch engagieren. Bowers greift in den Arbeiten politischen Widerstand auf und bildet Formen des Protests künstlerisch ab.
Im Video "My Name Means Future" kommt die junge Aktivistin Tokata Iron Eyes zu Wort. Der Name der Protagonistin ist titelgebend für das Werk, so bedeutet "Tokata" in der indigenen Sprache des Standing-Rock-Sioux-Stammes in North Dakota "Zukunft". Als Stammesmitglied hat die junge Frau eine Bewegung, die sich für den Baustopp einer Erdölpipeline einsetzt, mitgegründet. Bowers kombiniert persönliche Interviews mit Landschaftsaufnahmen und thematisiert so politische Fragen nach Ressourcenverbrauch, Landnahme und Ausbeutung.
In einer Serie von Papierarbeiten steht die Auseinandersetzung mit der Friedens-, Umwelt- und Menschenrechtsaktivistin Petra Kelly im Zentrum. Kelly war Gründungsmitglied der Partei "Die Grünen" und aufgrund ihrer Arbeit mit außerparlamentarischen Gruppen eine Hoffnungsträgerin vieler Emanzipationsbewegungen.
Auf den Blättern der Serie "Petra Kelly's Jacket" möchte Bowers mittels der Abbildung einer Lederjacke, die Kelly bei Demonstrationen trug, das Porträt der Politikerin darstellen. Auf dem Blatt Nr. 5/5, das die Jungen Freunde des Museums für Kunst und Kultur e.V. angekaufte haben, reflektiert die Künstlerin den Zusammenhang von ökologischen und ökonomischen Belangen. Mit der Darstellung von Petra Kellys Jacke und einem Zitat Kellys kritisiert Bowers permanentes Wachstum und appelliert für den Schutz der Umwelt als wesentliche Lebensgrundlage.
Achtung Redaktionen:
Dies ist der zweite Teil einer kleinen Serie. Der erste Artikel präsentierte die Installation von Georges Adéagbo. Im nächsten Artikel wird das Werk von Nina Fischer und Maroan el Sani vorgestellt. Die Ausstellung "Nimmersatt? Gesellschaft ohne Wachstum denken" wird durch ein Rahmenprogramm aus Filmgesprächen, Vorträgen, Vorlesungen, einer Reading Group, Kunstgesprächen, Touren und Workshops begleitet.
In dem Werk "Petra Kelly's Jacket" kritisiert die Künstlerin Andrea Bowers permanenten Wachstum und appelliert für den Schutz der Umwelt als wesentliche Lebensgrundlage.
© Andrea Bowers
Foto: LWL / Hanna Neander
Pressekontakt
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Robin Hofstetter, LWL-Museum für Kunst und Kultur, Telefon 0251 5907-220, presse.museumkunstkultur@lwl.org
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