08.01.21 | Kultur Beliebte Porträtmalerin im Selbstbildnis
Das LWL-Museum für Kunst und Kultur zeichnet Kupferstich aus
Johann Gotthard Müller fertigte auf Grundlage eines Selbstbildnisses der Künstlerin einen Kupferstich der Porträtistin Louise Élisabeth Vigée-Lebrun an. Johann Gotthard Müller, Selbstbildnis Louise Élisabeth Vigée-Lebrun, nach Élisabeth Vigée-Lebrun, 1785, Kupfer-stich auf Papier.
Foto: LWL
Das Selbstbildnis, mit dem Vigée-Lebrun als eine von vier möglichen Frauen in die "Académie Royale" aufgenommen wurde, zeigt sie als Künstlerin und gesellschaftlich gut situierte Frau ihrer Zeit. Als eine der wenigen Malerinnen ihrer Generation konnte sie von dem Lohn ihrer Arbeit leben. Orientiert hat sich Vigée-Lebrun für ihr Selbstbildnis an einer Arbeit von Peter Paul Rubens (1577-1640). Der Kupferstich von Müller ist gegenüber dem Gemälde seitenverkehrt, da Müller die Vorlage direkt auf die Kupferplatte gezeichnet und gestochen. Es gibt die junge Frau und ihre Attribute aber sonst identisch wieder. Vigée-Lebrun selbst kannte den Kupferstich, bemängelte allerdings, "dass die schwarzen Schatten der Gravur die Wirkung eines solchen Gemäldes zunichtemachen" würden.
Da der Mann der Künstlerin Galerist war, konnte er ihr wichtige Kontakte und Aufträge vermitteln. So wurde Vigée-Lebrun während der 1780er Jahre zu einer der angesagtesten Porträtmalerinnen in Paris und ab 1778 sogar eine der Lieblingskünstlerinnen der französischen Königin Marie-Antoinette (1755-1793).
Müller, der 1776 in die Pariser "Académie Royale de Peinture et Sculpture" aufgenommen wurde, sah das Selbstbildnis Vigée-Lebruns 1783 im Salon der "Académie Royale" und fertigte den Kupferstich zwei Jahre danach an. Das originale Ölgemälde von Vigée-Lebrun befindet sich heute in der Sammlung des Baron Edmond de Rothschild; eine spätere Version ist in der National Gallery in London ausgestellt.
Seit 1978 stellt das Museum jeden Monat eine Arbeit aus der Sammlung detailliert vor. Ein Text zum Kunstwerk des Monats ist auf Anfrage erhältlich.
Pressekontakt
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und André Bednarz, LWL-Museum für Kunst und Kultur, Telefon 0251 5907-311, andre.bednarz@lwl.org
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