24.07.20 | Kultur Szenen des Kampfes
Die Pferderennen von Norbert Tadeusz im LWL-Museum für Kunst und Kultur
Norbert Tadeusz, Cavalli 3, 1995, Privatbesitz. © VG Bild-Kunst, Bonn 2020.
Foto: LWL/Hanna Neander.
Angeregt durch Besuche in Siena, bei denen Tadeusz die bekannten Pferderennen, sogenannte Palio, beobachtete, entwickelte er eine Bildreihe mit dem Motiv von Pferd und Jockey. Vorwiegend auf Fotografien basierend arbeitete er über sechs Jahre an diesem Werkzyklus. Charakteristisch für die Werke ist die reduzierte Darstellung, die farbigen Farbflächen in Gelb, Orange, Rot und Rosa und die Vogelperspektive, die Tadeusz wählt, um das Geschehen zu präsentieren.
Ähnlich wie bei seinen Aktdarstellungen oder den sogenannten Tadeuszenen zeigt er auch bei der Darstellung der Pferderennen in Siena verzerrte und verdrehte Körper. Sie erinnern an Motive aus der Kunstgeschichte, die Pferde im Kampf zeigen. Die Konzentration auf die dramatischen Szenen des Kampfes und die realistische Wiedergabe der galoppierenden, scheuenden und stürzenden Pferde mit ihren Reitern produzieren ungewohnte Formen. Das Zusammenspiel von Farbe, Form und Perspektive scheint die kämpfenden Leiber zu überschatten.
Die Entstehungsprozesse der Werke von Tadeusz sind besonders. Seine Kunst zeigt, was er in seiner unmittelbaren Umgebung und in Alltagssituationen beobachtete. Zunächst sammelte er seine Beobachtungen in Fotografien oder Zeichnungen, die er in einem zweiten Schritt zu Collagen weiterentwickelte. So überprüfte er seine Gestaltungsmöglichkeiten. Meist wählte er einen erhöhten Blickwinkel, sodass die Betrachtenden aus der Vogelperspektive auf das Geschehen blicken. Anschließend übertrug er seine Entscheidung mit Kohle auf die großen Leinwände, die er erst im letzten Schritt mit intensiven Farben füllte.
Die Ausstellung "Norbert Tadeusz" ist eine Kooperation mit dem Kunstpalast Düsseldorf, in dessen Sammlung sich zahlreiche Werke aus dem Nachlass von Norbert Tadeusz befinden.
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