08.07.20 | Kultur Eine Frage der Herkunft. Geschichte(n) hinter den Bildern
Das LWL-Museum für Kunst und Kultur zeigt Ausstellung zur Provenienz-forschung
Die Magazine des LWL-Museums für Kunst und Kultur werden im Zuge der Provenienzforschung nach NS-Raubkunst durchsucht. Aus: Denkschrift zum Wiederaufbauvorhaben der Landesmuseen für Kunst und Kul-turgeschichte und für Vor- und Frühgeschichte des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe, 1960, Foto: Wil-helm Rösch.
Repro: LWL/ Neander
Um die Erwerbswege zu klären, wurde 2018 die Projektstelle für Provenienzforschung im LWL Museum für Kunst und Kultur mit Unterstützung des Deutschen Zentrums Kulturgutverluste eingerichtet. Ziel der Forschung ist es, herauszufinden, ob sich auch im Kunstmuseum am Domplatz NS-Raubkunst befindet. Die Präsentation in den Studioräumen des Museums vermittelt einen Einblick der vorläufigen Forschungsergebnisse: Welche Hinweise geben Spuren am Objekt auf die Geschichte hinter einem Bild, was ist von Fotos, Briefen, Ausstellungs- und Auktionskatalogen über ein Kulturgut zu erfahren? Trotz aufwändiger Recherche gelingt eine lückenlose Rekonstruktion der Objektbiografie nicht immer, denn verloren gegangene Quellen und andere Fährten führen immer wieder in Sackgassen.
In vier Ausstellungsräumen erhalten die Besucherinnen Informationen zur Provenienzforschung des Museums: Der erste Raum bietet einen Einstieg in die Verfahren und Ziele der Forschung, der zweite Raum zeigt exemplarisch Werke, deren Herkunft unbedenklich ist. Der dritte Ausstellungsraum präsentiert Kunstwerke, deren Herkunft als nicht zweifelsfrei unbedenklich eingestuft werden kann. Im letzten Raum zeigt das Museum ein Objekt, dessen Herkunft derzeit bedenklich ist. Neben der Präsentation vor Ort gibt das Museum eine Publikation mit dem Titel "Eine Frage der Herkunft. Netzwerke, Erwerbungen, Provenienzen" heraus. Die Schrift zeigt, wie wichtig für die Erforschung der Kunst- und Kulturpolitik des Museums die Untersuchung der wichtigsten handelnden Personen und ihrer Netzwerke ist. Die Veröffentlichung stellt die Ergebnisse in Zusammenhang mit der Sammlungsgeschichte des Hauses und blickt vor allem auf den Aufbau der Galerie der Moderne von ihren Anfängen bis in die 1970er Jahre.
Pressekontakt
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und André Bednarz, LWL-Museum für Kunst und Kultur, Telefon 0251 5907-311, andre.bednarz@lwl.org
LWL-Museum für Kunst und Kultur
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Der LWL im Überblick
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit mehr als 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 20 Krankenhäuser, 18 Museen, zwei Besucherzentren und ist einer der größten Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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