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19.02.20 | Kultur Schillernder Kaiser und europäischer Herrscher

Barbarossa-Ausstellung im LWL-Museum und in Schloss Cappenberg für 2022 geplant

Der romanische Drachenleuchter aus Hildesheim, entstanden um 1200, wird in der Barbarossa-Ausstellung zu sehen sein. Dauerleihgabe des Bistums Münster.<br>Foto: LWL/Ahlbrand-Dornseif

Der romanische Drachenleuchter aus Hildesheim, entstanden um 1200, wird in der Barbarossa-Ausstellung zu sehen sein. Dauerleihgabe des Bistums Münster.
Foto: LWL/Ahlbrand-Dornseif
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Münster/Selm. Anlässlich des 900. Geburtstages des berühmten Stauferkaisers Friedrich I. "Barbarossa" (1122-1190) zeigt das LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster ab September 2022 (bis Februar 2023) eine große internationale Sonderausstellung. Die schillernde Figur des Kaisers "Rotbart", der als schwäbischer Herzogssohn seit 1155 als Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation die Geschicke Europas lenkte, steht im Zentrum der 1,2 Millionen Euro teuren Schau, die sich auf zwei Standorte verteilt: das Kunstmuseum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) in Münster und Schloss Cappenberg bei Selm (Kreis Unna).

Das LWL-Museum widmet sich in einem breiten kulturgeschichtlichen Überblick dem um Machtausgleich bemühten Politiker, tiefgläubigen Christen, streitbaren Ritter und potenten Kunstförderer Barbarossa. Mit den Augen des Kaisers, der 1190 während des dritten Kreuzzugs in Anatolien ertrinkt, wirft die Ausstellung einen Blick auf das in vieler Hinsicht spannende 12. Jahrhundert. Zahlreiche Städte werden gegründet und gelangen rasch zu wirtschaftlicher und kultureller Blüte, an den neu gegründeten Universitäten diskutieren Gelehrte aus den verschiedensten Ländern über Theologie, Philosophie und Naturwissenschaften. Der kulturelle Transfer über Grenzen hinaus führt zu einer Verschmelzung antiken, abendländischen und orientalischen Kulturgutes.

In der Ausstellung bilden der berühmte Cappenberger Kopf und die Taufschale des Kaisers die zentralen Kunstwerke, die direkt mit der Person Barbarossa verknüpft sind. Der künstlerische Reichtum dieser Epoche spiegelt sich auch in anderen Exponaten der Ausstellung wider: in arabischen Elfenbeinskulpturen aus Sizilien, mit Emails geschmückten Reliquiaren aus dem Rheinland und kunstvoll geformten vergoldeten Bronzeskulpturen aus Niedersachsen. Ein hochrangiges Werk aus der eigenen Sammlung ist zum Beispiel das Soester Antependium, eine Altartafel, die der Kölner Erzbischof, ein wichtiger Vertrauter Barbarossas, dem Soester Walburgisstift schenkte.

Die Ausstellung auf Schloss Cappenberg, die sich dem historischen Ort widmet, wird 2022 bereits einen Monat vor der Ausstellung in Münster beginnen. Beide Ausstellungen werden inhaltlich und organisatorisch vom LWL durchgeführt. Die Initiative zu dem Projekt ging ursprünglich vom "Rotary Club Selm - Kaiser Barbarossa" aus, der bereits im September 2019 das internationale Symposium "Cappenberg: Der Kopf, das Kloster und seine Stifter" veranstaltete.

Das Soester Antependium, eine Altartafel aus dem Ende des 12. Jahrhunderts, wird in der Barbarossa-Ausstellung gezeigt. Dauerleihgabe des Westfälischen Kunstvereins.<br>Foto: LWL/Neander

Das Soester Antependium, eine Altartafel aus dem Ende des 12. Jahrhunderts, wird in der Barbarossa-Ausstellung gezeigt. Dauerleihgabe des Westfälischen Kunstvereins.
Foto: LWL/Neander

Pressekontakt

Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Claudia Miklis, LWL-Museum für Kunst und Kultur, Telefon: 0251 5907-168, presse.landesmuseum@lwl.org.

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