15.03.19 | Kultur Busfahrer oder Poet?
LWL-Museum für Kunst und Kultur zeigt Jim Jarmuschs "Paterson"
Jarmuschs wortarm inszenierte Filme zeichnen sich durch ihre verschrobenen Typen aus. Zu diesen gehört auch der Protagonist Paterson im gleichnamigen Film. Er ist Individualist, Busfahrer und zugleich Poet. Zusammen mit seiner temperamentvollen und kreativen Frau Laura führt er ein ruhiges, harmonisches Leben in der Provinz, dem der Zuschauer über sieben Tage hinweg beiwohnt. In seiner fast schon meditativen Beobachtung dieses Idylls schält Jarmusch aus dem Wiederkehrenden des Alltags die kleinen Sensationen, die Begegnungen und sozialen Konstellationen heraus: eskalierende Liebesgeschichten, Rapperkarrieren im Waschsalon, die Erfolge von Lauras Cupcakes auf dem Regionalmarkt oder Gespräche über Lyrik mit japanischen Touristen.
Still, nachdenklich und humorvoll singt Jarmuschs Arbeit das Hohelied auf eine Poesie des kreativen Alltagshandelns - im eigentlichen und im übertragenen Sinne: Laienhafte Kunst wird dabei inszeniert als legitime und nachhaltige Form, der Welt individuell einen Sinn abzuringen. Einzig unklar bleibt bis zum Schluss, ob Paterson ein Busfahrer ist, der in seiner Freizeit dichtet oder nicht vielmehr ein Dichter, der seine Poesie durch den Job als Busfahrer finanziert.
Prof. Dr. Marion Bönnighausen, Literatur- und Mediendidaktikerin am Germanistischen Institut der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, führt in den Abend ein. Die Veranstaltung beginnt um 19.30 Uhr im Auditorium des LWL-Museums für Kunst und Kultur in Münster. Der Eintritt beträgt fünf Euro.
Pressekontakt
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und André Bednarz, LWL-Museum für Kunst und Kultur, Telefon 0251 5907-311, andre.bednarz@lwl.org
LWL-Museum für Kunst und Kultur
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